Kirche will Asylplätze bereitstellen

Und um die Frage „Wohin mit den Flüchtlingen“ ging es in der Redhaus-Auflösung. Die Schüler Maximilian und Martin des Bundesgymnasiums St. Johann wollten wissen, warum die Kirche in ihren Gebäuden so wenige Flüchtlinge aufnimmt. Sie wandten sich direkt an die Verantwortlichen.

Sendungshinweis:
„Tirol heute“, 6. 11. 2014

Maximilian und Martin starteten ihre Suche nach einer Antwort beim Stift Wilten in Innsbruck. Dort waren früher schon Flüchtlinge untergebracht, auch heute würde das Stift gerne Räume zur Verfügung stellen, erklärte Abt Raimund Schreier den zwei Schülern: „Wir würden gerne Flüchtlinge aufnehmen, aber wir müssen noch auf die Genehmigung der Flüchtlingsstelle des Landes warten.“

Kirche wartet auf Genehmigung des Landes

Seit Mai verhandelt das Stift mit dem Land, bisher gibt es keine Genehmigung. Für Caritas-Direktor Georg Schärmer ist die Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat bei Flüchtlingen erst langsam wieder im Kommen: „Viele Jahre hindurch wollte die Politik gar nicht, dass Asylwerber in kirchlichen Häusern untergebracht werden, weil dann Freundschaften und Beziehungen entstehen. Und wenn die Menschen dann einen negativen Asylbescheid bekommen, also abgschoben werden, hat es immer einen Aufstand gegeben. Jetzt ist eine Trendwende da. Die Bereitschaft der Kirche war immer da. Jetzt ist die Bereitschaft der Politik wieder da, diese Projekte zu unterstützen.“

Im Haus der Barmherzigen Schwestern in Innsbruck bekommen Maximilian und Martin dann noch einen Einblick, was es heißt, wenn Land und Kirche zusammen für die Flüchtlinge arbeiten. Geführt wurden die Schüler von Caritas-Direktor Schärmer: „Wir können hier 70 bis 100 Flüchtlinge aufnehmen. Die Schwestern stellen das alles kostenfrei zur Verfügung. Das freut uns schon sehr.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Baur: „Sind auch mit der Kirche im Gespräch“

Die zuständige Landesrätin Christine Baur meinte, man sei bereits auch mit kirchlichen Orden in Gesprächen. Die Suche nach Flüchtlingsunterkünften laufe in ganz Tirol auf Hochtouren: „Wir werden in Hall die Straubkaserne verwenden. Es gibt in Oberperfuss Gespräche, dass dort Flüchtlingsquartiere kommen. Es wird in Fließ, in Mühlbachl und in Kleinvolderberg neue Unterkünfte geben. Außerdem hätte ich zudem gerne, dass wir ein Flüchtlingsheim bauen. Auch in Innsbruck wird es zusätzliche Plätze geben. Und wie gesagt, wir sind auch mit zwei Orden in Verhandlung, also da tut sich Einiges.“ Bis Ende Jänner seien 300 weitere Plätze für Menschen in Not geschaffen werden, bis Ende des Jahres 2015 sollen insgesamt 3.000 Asylwerber in Tirol aufgenommen werden.

Die dieswöchigen Redhaus-Hoppals

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar