Im Radio Tirol Gartl jetzt noch einmal düngen

Den Pflanzen hat der viele Regen in den letzten Wochen arg zugesetzt. Der häufige Niederschlag spülte viele Nährstoffe in für die Pflanzen unerreichbare Tiefen. Abhilfe schafft in dem Fall nur Dünger.

So gut das Gartenjahr heuer begonnen hat, so schwierig ist es seit einigen Wochen. Was es zu viel an Regen gehabt hat, war zu wenig an Sonne. Die Pflanzen treten seit Wochen auf der Stelle, sie scheinen zu verkümmern. Tatsächlich hat der häufige Niederschlag viele Nährstoffe in für die Pflanzen unerreichbare Tiefen gespült. Hilfe tut Not und ist möglich.

Im Garten jetzt noch einmal düngen

ORF

Gelbe Blätter bei Rosen sind noch kein Anzeichen für den Herbst

Pflanzen haben zu wenige Nährstoffe

Wer die Pflanzen im Gemüsebeet kritisch betrachtet, wird viele Blätter zu sehen bekommen, die sich schwach anfühlen. Noch fehlt ihnen die kräftige herbstliche Färbung, eher scheint ihnen das Grün nach und nach abhanden zu kommen.

Besonders gut ist das an den Rosen zu sehen: Deren Blätter haben sich in den letzten Tagen und Wochen gelblich verfärbt. Diese Verfärbung deutet auf Nährstoffmangel hin. Ähnlich sieht es mit Paprika und Tomaten aus: Deren Früchte sind seit Wochen nicht mehr weitergewachsen.

Im Garten jetzt noch einmal düngen

ORF

Pflanzen erreichen die Nährstoffe nicht mehr

Die meisten der in unseren Gärten wachsenden Pflanzen haben keine besonders tief reichenden Wurzeln. Was im gepflegten Beet normalerweise ein Vorteil ist, kehrt sich in regenreichen Perioden um. Mit jedem Niederschlag sickern die Nährstoffe in immer noch tiefere Regionen des Beets. Für viele unserer Gemüsepflanzen sind die nähstoffreichen Schichten inzwischen unerreichbar geworden.

Im Garten jetzt noch einmal düngen

ORF

Starkzehrende Pflanzen brauchen Stickstoff und Kalium

Paprika und Tomaten brauchen Dünger

Betroffen davon sind vor allem die starkzehrenden Gemüsesorten wie Paprika und Tomaten. Die sind halbreif in ihrer Entwicklung stecken geblieben. Wenn deren Blätter dann noch gelbstichig werden, weist das mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit einfach auch Nährstoffmangel hin. In dem Fall rät die Gärtnermeisterin dringend zum Düngen.

Stickstoff, Kalium und Magnesium sind jene Mineralstoffe, die dem wohlschmeckenden Gemüse am meisten fehlen. Abhilfe schafft in dem Fall nur Dünger: im Biogarten selbstverständlich nur Biodünger.

Im Garten jetzt noch einmal düngen

ORF

Tiroler Schafwolldünger ist reich an Stickstoff und Kalium

Schafwolldünger in jeder Gärtnerei

Schafbauern verwenden diesen Dünger seit Jahrhunderten erfolgreich. Wer selbst keinen Schafstall sein Eigen nennt, bekommt die geruchsfreien, zum Granulat gepressten Produkte der heimischen Schafbauern in jeder Tiroler Gärtnerei. Schafwolldünger ist reich an Stickstoff, Kalium und Magnesium. Er decke damit genau jenen Engpass, den der viele Regen der letzten Zeit hervorgerufen habe, sagt die Gärtnermeisterin. Bei der Menge rät sie zwar, sich an die Dosierungsanweisungen zu halten - sie selbst aber nimmt es nicht ganz so genau. Sie berichtet aber, bisher noch nie Schäden durch Überdüngung erlitten zu haben.

Im Garten jetzt noch einmal düngen

ORF

Blütenbildende Stauden nicht mehr düngen

Die späte Düngergabe beschränkt sich allerdings auf ganz eng begrenzte Gebiete. Nur die starkzehrenden Gemüsesorten, die jetzt noch Früchte auszubilden haben, bekommen jetzt noch einmal künstliche Hilfe. Sie bekommen jeweils eine gute Handvoll Dünger in ihren unmittelbaren Bereich gestreut.

Sendungshinweis:
„Tirol heute“, 20. 8. 2014

Ganz falsch wäre, blütenbildende Stauden jetzt noch einmal zu düngen. Sie würden zwar noch einmal kräftig austreiben, den Stielen fehlte es dann aber an Sonne und Wärme, um winterhart zu werden. Die Stiele würden nicht mehr richtig verholzen. Wer die Rosen jetzt noch einmal mit Aufputschmitteln versorgt, tut ihnen garantiert nichts Gutes, warnt die Gärtnermeisterin. Düngen Sie jetzt nur starkzehrende Pflanzen, die heuer noch abgeerntet werden sollen.