ORF Tirol Gartl: Pflanzen stützen

In den letzten Wochen hat die Kombination aus Luftfeuchtigkeit und Sonnenschein viele Pflanzen richtiggehend in die Höhe schießen lassen. Manche unter ihnen, drohen nun unter dem eigenen Gewicht umzubrechen. Ihnen kann, ihnen muss geholfen werden, meint Gärtnermeisterin Gerti Danzl aus Schwaz.

Pflanzen stützen

ORF/Erhard Berger

Am besten Haselstecken

Ganz einfach wäre, einen Stecken inmitten der vom Umfallen bedrohten Stauden zu versenken und die mittels einer Schnur oder, was auch oft zu sehen ist, einem Draht rund herum zusammenzubinden. Darüber will die Gärtnermeisterin gar nicht weiterreden. Schlechte Erfahrungen hat sie damit zur Genüge; eine davon: Schon wenig Wind reicht, die Pflanzen an den Einschnürungen abzuknicken und ihnen den Garaus zu machen.

Pflanzen stützen

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Vier Pfeiler und ein Geländer - das braucht’s

Gerti Danzl schwört auf eine Konstruktion, die an Fachwerkbauten erinnert. Sie verwendet vier haselstecken, die sie rund um die zu stützende Pflanzen in den Boden rammt. Dann werden in etwa der halben Höhe der Pflanzen weitere vier Haselstecken gebraucht. Die bilden am Schluss mit Bastfäden verknotet horizontale Geländer an denen sich die Pflanzen anlehnen können, ohne durchzuscheuern und ohne in ihrem Wachstum behindert zu werden.

Pflanzen stützen

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Keine Blätter am Boden aufliegen lassen

Sinn und Zweck der Prozedur ist, neben dem ästhetischen Wert, die Pflanzen vor allzu großem Schneckenbefall zu schützen. Genau das Wetter der letzten Wochen war nämlich nicht nur ideal für Pflanzen, sondern auch für Schnecken. Für sie ähneln umgefallene Pflanzen einem reich gedeckten Tisch. Ohne viel Kletterarbeit fühlen sie sich wie im Schlaraffenland.

Pflanzen stützen

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Nicht zu eng eingrenzen

An sich könne nicht viel falsch gemacht werden, beim Stützen der Plfanzen sagt die Gärtnermeisterin um dann doch zu warnen: wer im Blumen- oder Gemüsebeet etwas in den Boden rammt sollte wissen, wo Wurzeln verlaufen. Wirklich tödlich wäre zum Beispiel die Dahlienknollen zu verletzen - daher Abstand halten. Und noch etwas sei wichtig zu wissen: die Blätter brauchen um gesund zu bleiben Luft und Licht. Gerüste sollten die zu stützenden Pflanzen im Idealfall gar nicht berühren. Wer die Pflanzen im Grundgedanken, sie vor dem Umbrechen zu bewahren zu sehr einpfercht, setzt sie einer Gefahr aus, die nicht zu unterschätzen ist: Bakterien und Pilze mögen es feucht und warm. Einfaches Zusammenbinden ist also nur im Notfall, als Soforthilfe bei Gewitterstürmen hilfreich. Wer die Pflanzen dauerhaft vor dem Umstürzen bewahren will, kommt um ein bissl Bastelarbeit nicht herum.