Bauen in den Bergen

Ist ein gläsernes Hochhaus in den Bergen okay? Wie soll man heute in den Bergen bauen? Sind die viel zitierten Regeln von Architekt Adolf Loos Schnee von gestern? Allgemeingültige Regeln gibt es heute nicht mehr, alles scheint erlaubt.

Tirol zählt zu den touristisch am intensivsten genutzten Ländern der Welt. 2013 zählte man 45 Millionen Nächtigungen. Durch den Klimawandel bedingte Gletscherschmelze und Schneemangel sind offensichtlich kein Thema. Wenn der Schnee ausbleibt, wird er künstlich produziert. Die Skigebiete rüsten permanent nach – neue Seilbahnen, Hotels und Gipfelrestaurants entstehen. Die pure Schönheit der alpinen Landschaft reicht längst nicht mehr, die Berge werden mit Aussichtsplattformen und Gletscherspektakeln in Szene gesetzt.

Restaurant „Ice Q“ am Gaislachkogel, Ötztal, Architekt Johann Obermoser

ORF/ORF Tirol

Restaurant „Ice Q“ am Gaislachkogel, Ötztal, Architekt Johann Obermoser

Wie gehen zeitgenössische Architekten mit der beeindruckenden aber auch gefährdeten alpinen Landschaft um? Gelingt es, Neubauten harmonisch ins Gelände einzufügen oder setzen die Baukünstler bewusst Landmarks? Geht es um eine Weiterentwicklung der traditionellen Formensprache oder um das Experimentieren mit neuen Formen und Materialien. Welche alternativen Energiekonzepte gibt es?

Sexten Alma Residence, Plasmastudio

ORF/ORF Tirol

Sexten Alma Residence, Plasmastudio

Sendungshinweis:
„Erlebnis Österreich"
30. 8. 2015, 16.30 Uhr, ORF 2.
Eine Produktion des ORF Landesstudio Tirol

In der Dokumentation „Bauen in den Bergen. Die Landschaft herein holen“ zeigen Teresa Andreae und ihr Team neue Beispiele aus Nord-, Ost- und Südtirol. Der Bogen spannt sich vom Glaskubus in 3.000 Meter Höhe in den Ötztaler Alpen bis zum gigantischen Hotelkomplex mit Hochhaus am Fuß des Großglockners, von der aus den Felsen entwickelten Stahlkonstruktion über die sanft sanierte Almhütte bis zum schwarzen Wohnhaus am Steilhang in den Dolomiten. Architekten, Investoren und die Benützer kommen zu Wort. Und zuletzt stellt sich die Frage, wie es weitergeht. Werden die Berge in Zukunft von energieautarken Polyesterblasen besetzt? Vielfältige Antworten darauf sind offen.

Wohnhaus Pliscia, Enneberg, Architekt Armin Pedevilla

ORF/ORF Tirol

Wohnhaus Pliscia, Enneberg, Architekt Armin Pedevilla