Tirol und der Erste Weltkrieg - Teil 3

Für Tirol ist der Erste Weltkrieg ab 1915 zum „Krieg vor der Haustür“ geworden. Tirol heute erinnert in einer 12-teiligen Serie an die Kriegskatastrophe, die Europa so sehr verändert hat. Nach dem Ersten Weltkrieg hatten neue Großmächte das Sagen, unser Land wurde geteilt.

Sendungshinweis:

„Tirol heute“, 20. 3. 2014
19.00 Uhr in ORF2

Der Erste Weltkrieg war Teil einer Zeitenwende. Er besiegelte das Ende der Donaumonarchie und den Beginn einer neuen Machtverteilung. Zu Kriegsbeginn träumte man im Kaiserreich noch von vermeintlicher Überlegenheit - dabei stand der Vielvölkerstaat schon am Abgrund. Das gegnerische Bündnis, die sogenannte Entente, siegt. Tirol wurde nach deren Plänen geteilt. Der Historiker Oswald Überegger erforscht seit 15 Jahren die Geschichte des Ersten Weltkriegs. Als schicksalhaft für Tirol sieht er das Verhältnis zwischen Österreich und Italien.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Der Krieg vor der Haustür

In Italien erstarkt wie überall in dieser Zeit der Nationalismus. Der Gedanke, dass Österreich Städte wie Triest beherrscht, missfällt den Verfechtern eines italienischen Staates für alle italienisch sprechenden Menschen. Am 23. Mai 1915 erklärte Italien Österreich den Krieg. Nun war in Tirol Krieg vor der Haustür.

Im Innsbrucker Zentrum, am heutigen Boznerplatz, zogen Männer mit Pomp und Trara in den Krieg. Der Konflikt spielte sich also nicht bloß an der Frontlinie ab. Und die verlief entlang der gesamten Südgrenze des alten Tirol. Die Front lag auf der Linie Stilferjoch, Ortler, nördliches Ende des Gardasees und Sexner Dolomiten. Dann verlief die Kampfzone weiter über die Karnischen Alpen bis zur berüchtigten Isonzo-Front.

Stellungskrieg im Hochgebirge

Das bedeutete für die Soldaten auf beiden Seiten extreme Belastungen: Die Kälte, die Naturgewalten, die in diesem Krieg so viele Tote forderten. Aber der Krieg betraf nicht nur das Militär in den Kampfzonen. Er traf massiv die Bevölkerung Tirols.

Links: