Augenarzt führt eine Augenoperation durch
APA/DPA/ROLF VENNENBERND
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gesundheit

Trend Augen-Laser-OPs: Sicher aber teuer

Am Donnerstag ist der internationale Tag des Sehens. Rund die Hälfte der Tirolerinnen und Tiroler tragen eine Brille – viele wollen diese durch eine Laser-OP loswerden. Die Technologie dazu hat sich verbessert, der Eingriff bleibt aber teuer.

Gut 15.000 Tirolerinnen und Tiroler haben sich bislang die Augen lasern lassen – so Schätzungen, genaue Zahlen gibt es nicht. Fest steht jedoch, dass die Methode inzwischen sehr sicher und schnell ist.

„Wenn wir an einem Freitagnachmittag operieren“, so der Innsbrucker Augenarzt Wolfgang Philipp, „können die Patientinnen und Patienten bereits am nächsten Tag wieder Auto fahren und arbeiten und sehen sehr, sehr gut.“ Er selbst hat in den letzten 13 Jahren etwa 2.000 Augenpaare gelasert – 300 pro Jahr.

Hilfe für Kurz- und Weitsichtige

Halfen Laser-OPs früher vor allem gegen Kurzsichtigkeit, so ist es durch spezielle Techniken inzwischen theoretisch möglich, nach einer Behandlung ein Leben lang ganz ohne Brille zu leben, auch wenn man sowohl kurz-, als auch (alters)weitsichtig ist: „Man kann etwa ein Auge für die Ferne, eines für die Nähe einstellen“, so der Arzt. „Das vertragen die Patientinnen und Patienten sehr gut und sind dann sehr zufrieden, weil die im täglichen Leben völlig ohne Brille auskommen.“ – Ideal sei dennoch ein OP-Alter zwischen 18 und 40 Jahren.

Einige wenige Privatkliniken und Ordinationen bieten die OP derzeit in Tirol an – die Innsbrucker Augenklinik nicht.

Teurer Eingriff aus eigener Tasche

Momentan kostet eine OP rund 2.000 Euro pro Auge, was dem Anschaffungspreis der Laser geschuldet ist. Diese hohen Kosten würden dazu führen, dass mehr ältere als junge Menschen den Eingriff vornehmen lassen – da diese eher über die finanziellen Mittel verfügten, zeigt sich Philipp überzeugt.

Die Krankenkassen weigern sich derzeit in der Regel noch, die Kosten für die OP zu übernehmen, da sie nicht als medizinisch notwendig erachtet werde. Diese Einschätzung hält der Mediziner für problematisch: „Viele Krankenkassen fassen diesen Eingriff als eine Art Schönheitsoperation auf, obwohl er in vielen Fällen medizinisch notwendig ist, etwa bei einer Kontaktlinsenallergie, sehr starken Brillengläsern oder einer sehr starken Hornhautverkrümmung. Für diese Leute kann so eine Laser-OP ein neues Leben bedeuten.“

Von Billig-OPs im Ausland raten heimische Ärzte dennoch ab; diese hätten oft Nebenwirkungen wie eine Sehverschlechterung, Schmerzen oder Narben zur Folge, da die Nachbetreuung fehle.