Langes Warten auf ein neues Organ

Letztes Jahr sind an der Innsbrucker Klinik 242 Organe transplantiert worden. Derzeit warten noch rund 200 Patienten auf Spender. Viele potentielle Spenderorgane dürfen nicht transplantiert werden.

In Österreich wurden letzes Jahr sieben Prozent mehr Organe verpflanzt. Auch die Universitätsklinik Innsbruck transplantierte 242 Organe - Herzen, Lungen, Lebern, Nieren und Bauchspeicheldrüsen.

Weiterhin warten viele Patienten auf einen Spender. Allein in Tirol standen Ende letzten Jahres mehr als 200 Personen auf der Warteliste für eine Organverpflanzung. Für eine Niere können Patienten sogar bis zu drei Jahre warten. Immer wieder kommt es vor, dass Menschen dabei auf der Warteliste versterben.

Mehr Sensibilität gefordert

Der Transplantationsreferent der Region West, Stephan Eschertzhuber, fordert mehr Sensibilität innerhalb der Ärzteschaft. In den letzten Jahren habe sich das Bild des typischen Spenders verändert. Früher waren es junge Unfallopfer, heute sind es vor allem ältere Menschen, die zum Beispiel an Gehirnblutungen sterben. Das sei vielen Ärzten auf Intensivstationen noch nicht bewusst, meint Eschertzhuber.

Die Transplantationsmedizin sei allgemein aber schon sehr weit fortgeschritten und die chirurgischen Techniken auf einem sehr hohen Niveau.

Einspruch der Angehörigen

Aber auch wenn die Ärzte einen Spender als geeignet erklären, ist der Weg für eine Transplantation noch nicht frei. Oft ist es der Einspruch der Verwandten von Spendern, der eine Organverpflanzung verhindert. Sie bestimmen, dass die Organe eines Angehörigen nicht verwendet werden dürfen. Letztes Jahr musste daher auf 30 Prozent der potenziellen Organspender verzichtet werden. „Es wäre sowohl den Medizinern, vor allem aber den Angehörigen von Verstorbenen, sehr geholfen, wenn man sich zu Lebzeiten klar artikuliert: Ich möchte Organspender sein oder ich möchte nicht Organspender sein“, sagt Eschertzhuber.

Alles in allem habe die Spendebereitschaft in Tirol aber in letzter Zeit stark zugenommen. Eschertzhuber führt das auf die umfangreichen Initiativen bezüglich Information- und Aufklärung zurück.