Palfrader will keine Notenpflicht

Dass die Bundesregierung in Volksschulen wieder verpflichtend Noten einzuführen will, kritisiert Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP). Die alternative Leistungsbeurteilung habe in Tirol eine hohe Akzeptanz erreicht, so Palfrader.

Palfrader gilt als Befürworterin der alternativen Leistungsbeurteilung (ALB). Die alternative Leistungsbeurteilung sei prozessorientiert, die Noten hingegen produktorientiert. Die ALB gebe Kindern und Eltern Rückmeldung, wo es Entfaltungsmöglichkeiten gebe. Durch die verstärkte Individualisierung könne man auf die Talente des Kindes eingehen, so Palfrader. Die Rückkehr zur rein numerischen Beurteilung sei für sie kein Fortschritt, so Palfrader im Tirol-heute-Interview. „Einerseits macht man hier über 40 Jahre Entwicklungsarbeit zunichte, andererseits widerspricht es auch der Grundschulreform, die erst 2015 beschlossen wurde.“

Nicht zurück zu den Schulnoten

Im Tirol-heute-Interview: Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP).

Bereits 460 Klassen mit ALB

Nach 230 Klassen im Schuljahr 2016/17 seien es im heurigen Schuljahr bereits 460 Klassen gewesen, die alternativ beurteilt haben – „mit großem Erfolg, mit großer Begeisterung und mit Zustimmung der Eltern“, so Palfrader.

Sie kenne die Pläne nicht genau, dadurch gebe es bei Schulen, Eltern und dem Landesschulrat eine große Verunsicherung. Jedenfalls hätte sie sich eine Einbindung in den Entscheidungsprozess gewünscht, so Palfrader.

Abwerzger für Wiedereinführung

FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger hingegen begrüßt in einer Aussendung die Wiedereinführung der Notenpflicht. Laut ihm habe sich das System der verbalen Beurteilung nicht bewährt, da es vor allem Eltern vielfach überfordere, „vor allem in Bezug auf den weiteren Bildungsweg ihrer Kinder“.

Link: