Paul Flora-Preis an Ingrid Hora

Die Südtiroler Künstlerin Ingrid Hora ist am Montag mit dem Paul-Flora-Preis 2018 ausgezeichnet worden. Der Preis in Erinnerung an den 2009 verstorbenen Künstler Paul Flora ist mit 10.000 Euro dotiert.

Ingrid Hora erfülle die Auswahlkriterien des Paul-Flora-Preises in hohem Maß. Sie sei bereits regional wie überregional bekannt und auf gutem Weg, sich international einen Namen zu machen, erläuterte Kulturlandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) die Entscheidung der Fachjury für ihr Votum.

„Ingrid Hora ist eine Künstlerin, die mit ihrem Schaffen soziale Themen vor dem Hintergrund des geschichtlichen und geografischen Kontexts bearbeitet und mit ihrem Bewusstsein für ihre Wurzeln und der Offenheit für die Welt geradezu eine ideale Preisträgerin ist“, betonte Südtirols Kulturlandesrat Philipp Achammer bei der Preisverleihung.

Konzeptkunst mit architektonischem Hintergrund

Ingrid Hora wurde 1976 geboren und wuchs im Passeiertal auf. Sie studierte Architektur an der Technischen Universität in Wien und machte 2001/2002 ihr Diplom sowie ihren Master am Bartlett University College in London. Zwei Jahre später absolvierte sie einen weiteren Master am Royal College of Arts in London. Hora lebt und arbeitet zurzeit in Berlin.

Kulturlandesrätin Beate Palfrader, Künstlerin Ingrid Hora und Kulturlandesrat von Südtirol Philipp Achammer

Land Tirol/Brandhuber

Kulturlandesrätin von Tirol Beate Palfrader, Künstlerin Ingrid Hora und Kulturlandesrat von Südtirol Philipp Achammer

2003 erhielt Hora den Adolf-Loos-Staatspreis, worauf zahlreiche Einladungen zu Arbeitsaufenthalte in Deutschland, USA, Indien und China folgten. Aufgrund ihres Hintergrunds geht die Künstlerin in ihren Werken immer vom Raum aus und entwickelt Raumkonzepte und -objekte. Den thematischen Ausgangspunkt ihrer Arbeiten gewinnt sie zumeist am Ort, an dem sie sich gerade befindet. Sie stellt in ihren Arbeiten immer wieder konkrete Bezüge zum Präsentationsort und den dort Lebenden her.

Arbeiten mit Doppeldeutigkeiten

Ein besonderes Merkmal ihrer Arbeiten sei, dass sie gern mit Doppeldeutigkeiten spiele, so die Jurybegründung. Sie gehe von einem Thema aus und schaffe darum herum einen Kosmos. Dabei wählt Hora vielfältige künstlerische Techniken, etwa Zeichnungen, Fotografie, Video und Skulptur.

Kunstpreis für junge Tiroler Kunstschaffende

Der Kunstpreis zur Förderung junger Tiroler Kunstschaffender wurde 2002 vom Land Tirol anlässlich des 80. Geburtstags des aus Glurns stammenden Künstlers Paul Flora zu dessen Ehrung gestiftet. Bis 2005 wurde der Preis nach dem Vorschlag von Paul Flora jährlich je zur Hälfte an einen Kunstschaffenden aus dem Bundesland Tirol und aus Südtirol verliehen.

Mittlerweile wird der Preis abwechselnd in Tirol und Südtirol vergeben. Mit der Auszeichnung würdigen die beiden Länder hervorragende Leistungen junger Tiroler und Südtiroler Künstler in der zeitgenössischen bildenden Kunst. In der Jury sitzen Nina Tabassomi für das Land Tirol, Lisa Mazza für das Land Südtirol und Katharina Flora Seywald für die Familie Flora.

Annja Krautgasser

Land Tirol

2017 wurde Annja Krautgasser ausgezeichnet

Im Vorjahr wurde die Tiroler Medienkünstlerin Annja Krautgasser ausgezeichnet, 2016 erhielt Christoph Raitmayr den Preis - mehr dazu in Paul-Flora-Preis an Christoph Raitmayr.