Vespafahrer: „Dolce Vita auf zwei Rädern“
Eine Vespa ist nicht einfach ein Moped - sie ist ein Lebensgefühl. Auch der Vespa Club „Alagumna“ in Algund bei Meran ist seit Jahren mit Herz und Seele dem kultigen Zweirad verfallen. Neue Modelle sind verpönt. Die meisten Fahrer besitzen Roller aus den 1950er- Jahren.
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Ihren Vespa-Club haben die Südtiroler vor acht Jahren gegründet. Mittlerweile haben sie 45 Mitglieder und freuen sich über ständigen Zuwachs.
Lebensgefühl
Bei ihren Runden mit der Vespa geht es gemütlich zu. Das macht das Lebensgefühl beim Vespa-fahren aus, sagt der Club aus Algund bei Meran.
Roller mit Geschichte
Die Vespa ist mittlerweile über 60 Jahre alt. 1946 wurde sie von dem Unternehmer Enrico Piaggio und dem Flugzeugtechniker Corradino D’Ascanio in Pisa erfunden und eroberte in kürzester die Zeit die Welt. Der Motorroller sollte einfach sein, günstig, sparsam und leicht zu fahren - und das war sein Erfolgsrezept. Tausende Italiener besetzten damals die Straßen in Rom mit ihren Vespas. 18 Millionen Roller wurden bis heute verkauft. In all den Jahren kamen über 140 Modelle auf den Markt.
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„Meine Vespa ist Baujahr 1953. Sie ist ein besonderes Stück, eine Faro Basso mit Bozner Kennzeichen. Davon gibt es nur mehr ganz wenige, weil sie hat nur 2,2 PS und ist für die Berge nicht so geeignet“, schwärmt Walter Kuen stolz über sein Gefährt.
Grande Dame der Motorroller braucht Pflege
Mit ihrer schlanken Taille und ihrem kurvigen Hinterteil hat die Vespa ganze Generationen betört. An den gut erhaltenen Modellen wird aber auch ständig geschraubt und gebastelt. „In dem Alter haben sie vor allem mit der Zündung Probleme, mit Kernen, Platinen, Kondensator. Wir haben bei den Fahrten auch meistens alles in Reserve dabei“, weiß Vespafahrer Daniel Cainelli aus Erfahrung.
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Der Wert steigt ständig
Ihre Oldtimer würden die Vespa-Fahrer gegen kein anderes Gefährt eintauschen. So praktisch die heutigen Elektro-Starter mit Automatikgetriebe auch sein mögen, mit dem guten alten Blechroller können sie nicht mithalten. „Wir haben als Jugendliche Vespas zusammengesucht, damit wir sie gegen einen tollen Scooter eintauschen konnten. Erst später haben wir den Wert der alten Geräte verstanden“, erzählt Rainer Sigmund. Heute ist für ihn und die anderen Club-Mitglieder klar: einmal Vespa - immer Vespa.