Das römerzeitliche Bozen „Pons Drusi“
Es handelt sich um die bedeutendsten bisher bekannten archäologischen Reste von „Pons Drusi“, dem römerzeitlichen Bozen. Die Siedlung lag am Knotenpunkt der Straße durch das Eisacktal und der Via Claudia Augusta durch das Etschtal. Verwaltungsmäßig gehörte Pons Drusi der Regio X Venetia et Histria an und unterstand dem „municipium Tridentum“.
Säulenhalle mit Fresken
Wo heute das neu umgebaute Seniorenheim Grieser Hof steht, und sich der Bozner Stadtteil Gries befindet, stand im 1. Jahrhundert nach Christus ein reich mit Fresken ausgestattetes Gebäude mit Säulenhalle. Im Innenhof der Villa befand sich ein mit einem Schwarzweißmosaik versehenes Wasserbecken. Bergseitig davon lag ein massiver Unterbau, der vermutlich als Basis eines Tempels oder eines Denkmals diente. Der monumentale Unterbau war ursprünglich verkleidet, davon zeugen zahlreiche Marmorplatten, teilweise aus Ammonitenkalkstein aus dem Trentino.
Einblick in Alltag
Die geborgenen Gebrauchsgegenstände geben Einblick in den Alltag: ein Schlüssel aus Eisen, Pferdegeschirranhänger, ein kleiner Löffel, eine Pinzette, Öllämpchen, Messer, Schere, Webgewichte, Gefäße, Mahlsteine und vieles mehr. Feines Tafelgeschirr, Gläser und Amphoren wurden entlang der Straßen, die den italischen Raum mit dem Gebiet nördlich der Alpen verbanden, importiert.
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Zu den Schmuckelementen zählen Siegelringe, Armreifen, Gewandspangen und Glasperlenketten. Zahlreiche Tierknochen belegen einen reichen Fleischkonsum. Man verspeiste aber auch Purpurschnecken aus dem Mittelmeerraum.
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Die bedeutenden archäologischen Reste wurden nun von der Elisabethstiftung und der Südtiroler Landesverwaltung musealisiert und sind öffentlich zugänglich. Direkt im Seniorenzentrum Grieserhof können die Ausgrabungsstätte und eine Auswahl der Fundstücke besichtigt werden.