Musik-Streaming zu fairen Preisen

Musik wird heutzutage in erster Linie gestreamt - sehr zum Leidwesen vieler junger noch nicht so bekannter Künstlern. Diesen bleibt bei großen Streaminganbieter kein Cent. Zwei Außerferner haben deshalb eine eigene Downloadplattform entwickelt.

„Bergton“ heißt die Onlineplattform, die die beiden Musiker Stefan Wolf und Simon Kräutler aus Reutte betreiben. Von Jazz über Rock bis hin zu Pop kann hier jeder seine eigene Musik zum kostenpflichtigen Download zur Verfügung stellen. Dabei geht es in erster Linie darum, dass Musikerinnen und Musiker einen fairen Preis für ihre Musik erhalten. Für die Betreiber der Plattform sei dies eine Herzensangelegenheit, wie sie sagen. Deshalb verlangen sie für diesen Dienst auch kein Geld. Musikalische Werke mit sexistischen und hetzerischen Inhalten werden auf der Plattform nicht vertrieben.

Eigene Streaming-Abrechnung als Motiv

Bei einem Blick auf die eigene iTunes-Abrechnung wurde den Tiroler Musikern zunehmend bewusst, dass für sie dabei nichts übrig bleibt. Anstatt sich jedoch darüber zu beschweren, schritten Wolf und Kräutler zur Tat und gründeten im Juni 2015 die Firma Bergton GmbH.

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Bergton GmbH

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Künstlern bleibt nicht einmal 1 Cent

Beim schwedischen Musik-Streaming-Anbieter Spotify muss ein Titel rund 24.000 Mal angeklickt werden, damit ein Musiker 100 Euro Tantiemen erhält. Jedes Mal wenn also ein Song angeklickt wird, verdient der Rechteinhaber lediglich 0.4 Cent - laut Insidern wäre das sogar noch viel. Für den Konsumenten ist es natürlich von Vorteil, die Lieblingsmusik jederzeit abrufen zu können - Musiker stehen dem Trend, dass immer mehr Musik gestreamt wird, allerdings skeptisch gegenüber. „Konsumenten vergessen dabei, dass die Musiker die diese Inhalte zur Verfügung stellen, dafür Zeit und Geld investieren, wofür sie auch entlohnt werden müssen“, betont Wolf.

Nahezu 50 Musikerinnen und Musiker aus Tirol sind bereits auf der Plattform „Bergton“ vertreten. Ob sich das Projekt auch in Zukunft erfolgreich entwickeln wird, hängt allerdings davon ab, wieviel Künstler noch dazukommen.