Betrugs-Prozess: Gutachten angefordert

Ein 40-jähriger Österreicher hat sich am Montag in Innsbruck wegen gewerbsmäßig schweren Betrugs vor Gericht verantworten müssen. Der Prozess wurde vertagt, ein psychiatrisches Gutachten soll die Zurechnungsfähigkeit klären.

Der Angeklagte soll sich als Investmentbanker ausgegeben haben und einen Unternehmer um mehrere hunderttausend Euro geprellt haben.

Bei der Verhandlung am Montag kamen gleich mehrere Punkte zur Sprache. Der angeklagte Linzer soll einem Unterländer mehr als 600.000 Euro herausgelockt haben. Er gab vor, für eine an Krebs erkrankte Person ein Medikament besorgen zu können. Der offenbar sehr eloquente Angeklagte mit aufwändigem Lebensstil hat den Geldgeber offenbar bei einem Charity-Event kennengelernt. Weiters soll er Karten für die Grand Prixs in Spielberg und Monaco besorgt, aber nicht bezahlt haben. Der Schaden machte mehrere 10.000 Euro aus.

Fahrtdienst 700 Euro am Tag schuldig geblieben

Schließlich blieb ein Taxifahrer, der den Angeklagten quer durch Europa fuhr, auf seiner Rechnung sitzen. Vereinbart waren 700 Euro pro Tag. Als der Angeklagte den geforderten Betrag von insgesamt 18.000 Euro nicht zahlen konnte, machte er dem Taxifahrer klar, dass er das Geld in Mexiko habe. Darauf flogen sie gemeinsam nach Mexiko, wo der gebürtige Oberösterreicher allerdings untertauchte. Dort wurde der Mann dann im April auch festgenommen - mehr dazu in Investment-Betrüger in Mexiko verhaftet.

Quer durch Europa kutschiert wurde er übrigens in einem nagelneuen Mercedes der S-Klasse. Der Fahrer war nach einem Unfall in Monaco spontan eingesprungen, weil er sich nach einer gemeinsam verbrachten Zeit mit dem Angeklagten in Panama verpflichtet fühlte.

Angeklagter bekennt sich teilweise schuldig

Die offenbar ausgemachten 700 Euro Tagesgage und den Schaden für den Taxifahrer bestritt vor Gericht der Angeklagte. Zu den beiden anderen Vorwürfen hat er sich hingegen teilgeständig gezeigt. Offen blieb vorerst auch, warum Konten des Mannes in den USA gesperrt wurden.

Bei dem Prozess am Montag wurde noch ein psychiatrisches Gutachten zur Zurechnungsfähigkeit beantragt. Der Angeklagte selbst spricht von einer manischen Erkrankung. Er kenne nur Hochs. Aufhorchen ließ der Mann dann noch, als er sagt, er sei froh, dass mit der Festnahme ein Schlussstrich gezogen wurde.