Advent International übernimmt Jenbacher

Der Investmentfonds Advent International hat eine verbindliche Vereinbarung zum Kauf des Distributed Power-Geschäfts von General Electric für 3,25 Mrd. US-Dollar (2,6 Mrd. Euro) unterzeichnet. Dazu zählt auch GE-Jenbacher.

Dies teilte das Unternehmen am Montag in einer Aussendung mit. Die Transaktion umfasse die Produktlinien Jenbacher und Waukesah sowie die Produktionsstandorte in Österreich, Kanada und den USA, hieß es. Der Abschluss der Übernahme werde vorbehaltlich der gängigen Transaktionsbedingungen und regulatorischen Genehmigungen im vierten Quartal 2018 erwartet.

Vorschusslorbeeren vom Spartenchef

Carlos Lange, Präsident der Distributed Power Unternehmenssparte, zeigte sich über die Übernahme erfreut und meinte: „In Advent International haben wir einen Partner, der die Leidenschaft unseres Teams teilt, herausragende Kundenergebnisse zu erzielen.“ Advent werde dazu beitragen, das Wachstum zu beschleunigen, fügte er hinzu.

„Wir planen maßgebliche Investitionen in bedeutende Bereiche wie das Produktportfolio, Servicenetzwerk und die Digitalisierung, um Distributed Power bei der nachhaltigen Stärkung ihrer Marktposition zu unterstützen“, erklärte Ranjan Sen, Managing Partner bei Advent. Das Unternehmen verfüge über erhebliches Wachstumspotenzial auf globaler Ebene und habe talentierte Mitarbeiter auf der ganzen Welt.

Über eine Milliarde Dollar Umsatz pro Jahr

Die Distributed Power-Unternehmenssparte von GE ist ein führender Anbieter von Kolbengasmotoren, Energieanlagen und Dienstleistungen mit Fokus auf Stromerzeugung und Gasverdichtung nahe bzw. an der Verwendungsstelle. Die Produktpalette der Distributed Power-Sparte umfasst Industrie-Gasmotoren, die mit einer Leistung von je 200 kW bis 10 MW Strom und Leistung für zahlreiche Branchen weltweit erzeugen. Das Distributed Power-Geschäft erzielte laut eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 1.317 Mio. US-Dollar.

Advent International

Die Advent International Corporation („Advent“) wurde 1984 gegründet und ist eine der weltweit größten Beteiligungsgesellschaften. Das Unternehmen hat in 41 Ländern über 335 Transaktionen durchgeführt und verwaltet ein Vermögen von etwa 33 Mrd. Euro

Schwarze Zahlen in Jenbach

GE hatte zuletzt im Energiegeschäft mit Umsatz- und Gewinnrückgängen zu kämpfen. Konzernchef John Flannery hatte bereits im November des vergangenen Jahres angekündigt, dass sich das Unternehmen von Aktivitäten im Volumen von insgesamt mindestens 20 Mrd. Dollar trennen werde. Das Werk in Jenbach allerdings schreibt schwarze Zahlen. Auch die Auftragslage ist laut Betriebsrat so gut wie schon lange nicht. Der Standort Jenbach ist die Produktionszentrale für die Gasmotorensparte von GE. Dort sind derzeit rund 1.600 Mitarbeiter beschäftigt.

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