Südtiroler Sennereiverband verbietet Glyphosat

Die im Südtiroler Sennereiverband zusammengeschlossenen Milchhöfe haben sich auf ein Verbot des Pflanzenschutzmittels Glyphosat geeinigt. Das Verbot gilt ab 1. Juli auf allen Futterflächen, die von Bergbauern bearbeitet werden.

Zwar habe die EU-Kommission die Zulassung um weitere fünf Jahre bis Ende 2022 verlängert, die Zweifel rund um den Wirkstoff seien aber noch lange nicht aus der Welt geschafft, betonte der Obmann des Sennereiverbandes Südtirol, Joachim Reinalter: „Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu wirken, und schon dieser Verdacht ist für uns Grund genug, künftig gänzlich ohne solche Pflanzenschutzmittel auszukommen.“

Passend zur Nachhaltigkeitsstrategie

Das Verbot passe zudem zur bisherigen „Nachhaltigkeitsstrategie“ und sei ein weiterer „konsequenter“ Schritt, meinte der Obmann: „Schon seit Jahren haben wir uns dem geringstmöglichen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf unseren Wiesen und Weiden verschrieben.“ Die Milch von Bergbauernhöfen könne wegen der hohen Produktionskosten ohnehin nicht im Preiskampf mit Milch aus Gunstlagen bestehen. Daher gehe der Südtiroler Sennereiverband den „Weg Richtung Qualität, Gesundheit und Nachhaltigkeit“, womit man auf dem Markt punkten könne.

Bereits 2001 habe man als erstes Produktionsgebiet „gänzlich“ auf gentechnikfreie Fütterung gesetzt, so Reinalter: „Eine Strategie die mittlerweile von vielen kopiert worden ist.“ Mit dem Glyphosatverbot nehme man nun neuerlich die Vorreiterrolle ein.

Landtag für Aus von Glyphosat

Der Tiroler Landtag forderte im Dezember alle landeseigenen und landesnahen Einrichtungen sowie die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) dazu auf, das Unkrautvernichtungsmittel künftig nicht mehr in Tirol einzusetzen - mehr dazu in Landtag beschließt Glyphosat-Ausstieg.