Vereinter Kampf gegen Neophyten im Zillertal
Der Planungsverband Zillertal startete ein mehrjähriges Projekt, dabei soll mit vereinten Kräften gegen die eingeschleppten Pflanzen vorgegangen werden. Einige dieser Pflanzen haben sich im Zillertal besonders entlang des Zillers angesiedelt. Schon im Vorjahr wurden 77 Tonnen Pflanzen ausgerissen.
Hermann Hammer
Springkraut wird ausgerissen
Heuer startet die Aktion in Schlitters, Fügen und Kaltenbach. Besonders versucht man, das Drüsige Springkraut in Griff zu bekommen. Wichtig ist, dass es vor der Blüte entfernt wird, sagt Alexandra Kammerlander vom Obst- und Gartenbauverein Fügen. Nächste Woche werde die Aktion im hinteren Zillertal fortgesetzt und anschließend in höheren Lagen, wie im Gerlostal oder Tuxertal. Die gesammelten Pflanzen werden in den Bauhöfen gesammelt und dann verbrannt. Statt des Springkrauts versucht man wieder einheimische Arten anzusiedeln, wie etwa den Klappertopf. Ob das erfolgreich ist, muss aber erst die Zukunft zeigen.
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Allergiker-Alptraum: Beifuß Ambrosie
Während das Drüsige Springkraut lästig ist, weil es andere Pflanzen verdrängt und so auch das Landschaftsbild verändert, können andere Neophyten die Gesundheit von Mensch und Tier angreifen. Der Neophytenbeauftragte des Landes Tirol, Konrad Pagitz, nennt bei den gesundheitsschädlichen Pflanzen die Beifuß-Ambrosie, (Ragweed). Ihre Pollen machen Allergikern stark zu schaffen und das auch zu Zeiten, wo sie sich sonst von der Pollenbelastung erholen könnten. Eine weitere gesundheitsschädliche Pflanze ist der Riesen-Bärenklau, der bei Hautkontakt schmerzhafte Blasen hervorrufen kann, mit ähnlichen Symptomen wie bei Verbrennungen.
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Greiskraut kann Leberschäden verursachen
Das Südafrikanische Greiskraut kann laut Pagitz irreparable Leberschäden bis hin zur Zirrhose verursachen. Dieser Korbblütler mit seinen gelben Blüten breitet sich derzeit laut Pagitz in Nordtirol massiv aus, hier müsse man ein Auge darauf haben, dass die Pflanzen nicht in Weideflächen oder in Flächen zur Futtermittelgewinnnung gelangen. Auch für Bienen sei die Art problematisch. Am häufigsten anzutreffen ist das Südafrikanische Greiskraut an trockenen Standorten im Inntal, etwa an Bahndämmen.
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