Pflegeregress: Schöpf warnt vor Folgekosten

Der Pflegeregress ist seit Jahresbeginn abgeschafft. Seitdem steigt die Nachfrage an Pflegebetten in Tirol. Auch wenn der Bund Ausgleichszahlungen zugesagt hat, seien die Folgekosten für die Gemeinden offenbar aber noch nicht abzusehen.

Nachdem der Nationalrat im Juni 2017 ohne Einbindung von Ländern und Gemeinden die Abschaffung des Pflegeregresses beschlossen hat, war der Aufschrei in den Kommunen groß. Vor drei Wochen haben sich Bund und Länder dann auf Ausgleichszahlungen geeinigt, die den Kommunen den Einnahmenentgang ersetzen sollen. In Tirol sind 30 Millionen Euro vorgesehen - mehr dazu in Pflegeregress: Platter mit Einigung zufrieden.

Tirols Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf wies beim Tiroler Gemeindetag in Hopfgarten allerdings daraufhin, dass auch Folgekosten berücksichtigt werden müssten. Diese würden dadurch entstehen, dass schon jetzt der Bedarf an Pflegebetten deutlich gestiegen sei. Im Bezirk Schwaz etwa gäbe es bereits Engpässe. Mit Jahresende wolle man jedenfalls evaluieren. Schöpf geht aber davon aus, dass zusätzliche Kapazitäten bei der stationären Pflege geschaffen werden müssen.

Der Run auf die Altersheime macht den Gemeinden aber auch bei ihrem Pflegekonzept einen Strich durch die Rechnung. Kernziel dieses auf zehn Jahre ausgelegten Programms war der Ausbau der mobilen Pflege über die Sozial- und Gesundheitssprengel. Auch hier werde man nachjustieren müssen, so Schöpf.

Stöhnen unter Formularflut

Auch weniger Bürokratie wollen die Bürgermeister vom Land Tirol fordern, viele Bürgermeister und Mitarbeiter in den Gemeindeämtern würden unter den vielen notwendigen Formulare und Gutachten leiden, so Schöpf.

Link: