Weniger Kühe für Südtirols Milchbauern

Südtirols Milchbauern dürfen künftig nur mehr eine bestimmte Höchstanzahl Vieh pro Hektar Futterfläche halten. So soll eine nachhaltige Produktion gesichert werden, was der Forderung von Gesellschaft und Markt entgegen kommt.

Südtirols Milchwirtschaft kann langfristig nur erfolgreich sein, wenn sie nachhaltig produziert und auf Qualität setzt, so Joachim Reinalter, Obmann vom Sennereiverband.

Marktvorteil mit Qualitätsmilch

„Billiger produzieren können andere besser“, so der Sennerei-Obmann. In Südtirols Kuhställen stehen durchschnittlich 15 Kühe. Den Bauern soll ein Marktvorteil mit der Qualitätsmilch entstehen. Heumilch etwa liegt im Trend. Mit dieser Regelung würden die Tiere mehr natürliches Grünfutter erhalten.

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Joachim Reinalter, Obmann Sennereiverband

Weniger Viehbesatz schont außerdem den in der Berglandwirtschaft ohnehin kostbaren Boden. Die Höhenlage eines Betriebes wird in die Berechnung mit einbezogen. So dürfen Bauern unter 1.250 m Seehöhe zwei bis vier Tiere pro Hektar Weidefläche halten. Über 1.800 m Seehöhe reduziert sich diese Zahl je nach Alter der Rinder auf ein bis drei.

Rund 100 Bauern müssen sich anpassen

95 Prozent der Milchbetriebe entsprechen bereits diesem strengen Flächenbezug. In den kommenden Monaten soll er überall durchgesetzt werden. Rund 100 Bauern müssen sich anpassen, also im Klartext weniger Kühe halten, oder Futterflächen dazupachten. Letzteres wäre für Großbauern wohl die bessere Lösung, könnte kleinere Betrieben aber schaden. Nicht alle Bauern zeigen sich mit der neuen Regelung zufrieden.

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Im Sennereiverband ist man von der neuen Strategie überzeugt. Ökologie, Ökonomie und Soziales sollen so in Einklang gebracht werden. Auch der Rückhalt der Milchwirtschaft in der Gesellschaft soll so gestärkt werden.