Augustinermuseum ist 25 Jahre alt

Das Augustinermuseum in Rattenberg hat am Sonntag 25 Jahre seines Bestehens gefeiert. Aus einer Notlage heraus entstanden, heimste das Museum für Kunst- und Kulturgüter aus dem Unterland bald Preise und Auszeichnungen ein.

Es war 1979, als die Kirchen und das ehemalige Augustinerkloster in Rattenberg in beklagenswertem Zustand waren. Um an öffentliche Gelder zu kommen, musste man ein Konzept präsentieren und auch für das Kloster eine neue Aufgabe finden. Der Stadtpfarrer Hans-Walter Vavrovsky machte daraufhin den Vorschlag, ein Museum für sakrale Kunst einzurichten. 14 Jahre später, am 1. Mai 1993 öffnete das Museum seine Tore.

Augustinermuseum Rattenberg

Hermann Drexel

Im Kreuzgang des ehemaligen Klosters der Augustiner-Eremiten

Viele Objekte sind Dauerleihgaben

Zu Beginn konnte das Museum auf keine eigene Sammlung zurückgreifen. Die Grundidee war, aus der Fülle der im Tiroler Unterland vorhandenen Kunst- und Kulturgüter eine repräsentative Sammlung zusammenzutragen, wobei die Exponate im Besitz der jeweiligen Eigentümer verbleiben. Das Museum erhielt sie als Dauerleihgabe hauptsächlich von Pfarren. Bedeutende Stücke sind unter anderem die gotische Virgil-Monstranz aus Rattenberg und eine barocke Prunkmonstranz aus Aurach bei Kitzbühel.

Augustinermuseum Rattenberg

Hermann Drexel

Wertvolle Monstranzen und Altargeräte

Das Konzept und die Objektauswahl bestimmte großteils der frühere Direktor des Salzburger Dommuseums, Johannes Neuhardt. Schon bald nach der Eröffnung des Museums stellten sich erste Erfolge ein: 1994 erhielt das Augustinermuseum als erstes Tiroler Museum den Gesamtösterreichischen Museumspreis, 2002 – wiederum als erstes Tiroler Museum – das Österreichische Museumsgütesiegel sowie 2005 und 2010 den Tiroler Museumspreis.

Augustinermuseum Rattenberg

Hermann Drexel

Das Museum gibt auch einen Einblick in die Volkskunst

Seit 2010 auch Turm und Dachboden zugänglich

In den vergangenen 25 Jahren gab es über 40 Sonderausstellungen und mehr als 100 Konzerte. Ein Raum für Sonderausstellungen, in dem auch moderne Kunst gezeigt wird, wurde geschaffen. 2010 konnte der Turm der Klosterkirche und der Kirchendachboden öffentlich zugänglich gemacht werden.

Augustinermuseum Rattenberg

Erzdiözese Salzburg

Erzbischof Franz Lackner mit Museumsleiterin Petra Streng und dem Gründervater Prälat Johannes Neuhardt

Zu der Feier am Sonntag kamen neben dem Gründervater Johannes Neuhardt und Ideengeber Hans-Walter Vavrovsky auch der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, Abt Raimund Schreier vom Stift Wilten, Bischofsvikar Jakob Bürgler von der Diözese Innsbruck und der ehemalige Tiroler Landeshauptmann und Landtagspräsident Herwig van Staa.

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