Sinnliches Erlebnis auf der Architekturbiennale
LAAC Architekten haben in den Österreich Pavillon von Josef Hoffmann eine kreisrunde, leicht gekrümmte Bodenform aus auf Hochglanz poliertem Edelstahl gebaut.
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Die begehbare, spiegelnde Fläche soll den Besucherinnen und Besuchern durch das ungewohnte Material und die Reflexionen ein intensives Raumerlebnis verschaffen, sagt Architektin Kathrin Aste: „Der Metallkörper dehnt sich aus und zieht sich zusammen, er wird heiß und kalt, es spiegelt und blendet."
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Der Radius des kreisrunden Bodenkörpers misst 128 Meter und steht somit in einem Maßstab von 1 : 50.000 zur Erde. Durch die verspiegelte Oberfläche wollen Kathrin Aste und Frank Ludin einen Raum schaffen, der unser Verhältnis zur Erde hinterfragt. In der glänzenden Fläche spiegeln sich einerseits die Besucherinnen und Besucher, aber auch die umgebende Landschaft. Mit der poetischen Inszenierung reagiert das Team auf das von den beiden Kuratorinnen der Biennale ausgegebene Generalthema „Freiraum“, erklärt Aste: „Wir verstehen unter Freiraum keineswegs eine Komfortzone zum Ausruhen, sondern einen anspruchsvollen Raum voller Widersprüche."
Martin Mischkulnig
Seit mehr als zehn Jahren beschäftigen sich LAAC mit dem Verhältnis von Architektur und Landschaft. Schon bei einem ihrer ersten Projekte, der Aussichtsplattform „Top of Tirol“ am Stubaier Gletscher geht es ihnen nicht um ein Verstecken des Gebauten in der sensiblen alpinen Umgebung. Sie platzieren die weit auskragende Konstruktion aus rostigem Stahl selbstbewusst aber einfühlsam in der Berglandschaft. „Natur und Kultur können sich über ein Bauwerk gleichwertig begegnen“, meint Aste.
LAAC Architekten Innsbruck
In Innsbruck ist das Team durch den aktuellen Bau des zweiten Pema Hochhauses mit der neuen Stadtbücherei und durch die Gestaltung der künstlichen Landschaft am Landhausplatz bekannt. Der öffentliche Raum in unseren Städten, der durch Straßen immer mehr zurückgedrängt wird, ist ihnen ein Anliegen. Sie wollen Plätze schaffen, die eine frei bespielbare Bühne für das alltägliche Leben bieten.
Günter Richard Wett
Im Österreich Pavillon in Venedig haben auch die beiden in Wien arbeitenden gebürtigen Tiroler Architekten Marta Schreieck und Dieter Henke eine begehbare Holzkonstruktion gebaut. Das international agierende Designduo Sagmeister & Walsh beschäftigt sich in einer Installation mit der Notwendigkeit des Schönen im Alltag.
Teresa Andreae; ORF Tirol