Gemüsebauern fehlen Saisonarbeitskräfte

Die rund 90 Tiroler Gemüse- und Obstbauern schlagen Alarm. Kurz vor der Hochsaison fehlen zahlreiche Saisonarbeitskräfte, die teils aus EU-Staaten wie Rumänien kommen, aber auch aus Drittstaaten wie der Ukraine.

In den letzten Jahren sei das Kontingent vom Bund von 400 auf 200 Kräfte halbiert worden. Kurz vor der Hochsaison sei die Situation angespannt, sagt Nationalrat Hermann Gahr (ÖVP) von der Landwirtschaftskammer.

Erntehelfer bei der Arbeit

ORF.at/Julia Hammerle

Viele Saisonarbeitskräfte dürfen nicht mehr arbeiten

Um den Bedarf zu decken, bräuchte man aus den Drittstaaten mindestens 300 Arbeitskräfte dazu, um den Bedarf zu decken. Die Ukrainer seien verlässliche Leute, würden gut Deutsch sprechen und viele seien schon 15 oder 20 Jahre in Tirol. Durch die Kürzungen habe man keine Möglichkeiten mehr, diese einzusetzen, so Gahr. Bei den Erntefrüchten werde es einen Engpass geben. Das betreffe nicht nur die Ernte am Feld, es müsse auch gebündelt, gewaschen und gereinigt werden. Tiroler Gemüse habe im internationalen Vergleich einen hohen Standard „und daher wäre es schade, wenn wir für den heimischen Markt nicht unser Gemüse selber produzieren“.

Gespräche mit dem Sozialministerium

Gahr fordert beim Drittstaatenkontingent die Möglichkeit für zusätzlich 300 Leute. Er schlage zwar Alarm, sei aber auch in „konstruktiven Gesprächen“ mit dem Sozialministerium und der Bundesministerin. Bei einem Termin nächste Woche in Wien wolle er noch einmal darlegen, wie sich die Situation vor Ort abspiele. Die 90 Tiroler Gemüse- und Obstbauern bewirtschaften übrigens eine Fläche von rund 1.200 Hektar.