Doku über 40 Jahre Everest-Expedition

Vor 40 Jahren standen erstmals Österreicher auf dem Gipfel des Mount Everest. Bei dieser Expedition gelang auch die erstmalige Besteigung ohne Flaschensauerstoff. Der ORF hat eine Doku darüber gedreht. Am Donnerstag war Vorpremiere.

Es ist ein Film über eine Erfolgsexpedition. Im Mai 1978 standen neun Teilnehmer der Expedition des Österreichischen Alpenvereins unter der Leitung des Tirolers Wolfgang Nairz auf dem Gipfel des Mount Everest.

Sherpa Ang Phu, Robert Schauer und Wolfgang Nairz am Gipfel, sich umarmend

Archiv Wolfgang Nairz

Sherpa Ang Phu, Robert Schauer und Wolfgang Nairz am Gifpel des Mt. Everest

Vierzig Jahre später sind die acht noch lebenden Mitglieder der 78er-Expedition ins Himalaya-Land Nepal zurückgekehrt. Es war eine Reise der Erinnerung an die Erlebnisse am höchsten Berg der Welt. Die Jubiläumsreise wurde von einem ORF-Team begleitet. Die Filmdokumentation von Siegfried Giuliani hatte am Donnerstag Abend in Rum bei Innsbruck Vorpremiere - genau am 40. Jahrestag der ersten Besteigung des Mt. Everest durch die österreichischen Extrembergsteiger. Für die anwesenden Expeditionsteilnehmer von damals war die Filmpremiere ein bewegender Abend.

Fast zu Tränen gerührt

Der damalige Expeditionsleiter Wolfgang Nairz ist noch immer fast zu Tränen gerührt, wenn er die Szene sieht, als er am 3. Mai 1978 gemeinsam mit Robert Schauer, Horst Bergmann und dem Sherpa-Führer Ang Phu auf dem höchsten Punkt der Welt stand, als erste Österreicher. Das war bei der Vorpremiere nicht anders. Für Robert Schauer aus Graz waren nicht nur die Bilder von 1978, sondern auch jene von der Erinnerungsreise im April 2018 bewegend.

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Unvergessliche Erinnerung

Der damalige Expeditionsleiter Wolfgang Nairz über die berührendste Szene im Film, als er mit Kollegen den Gipfel des Mt. Everest erreichte.

Sendungshinweis:

  • „Zurück zum Everest - Die Expedition 1978“. Ein Film von Siegfried Giuliani, Österreich Bild, Sonntag, 6. Mai 2018, 18.25 Uhr, ORF 2
  • „Land der Berge - Rekorde am Everest“. Ein Film von Siegfried Giuliani, Sonntag, 6. Mai 2018, 20.15 Uhr, ORF III

Die Expedition 1978 ging auch deshalb in die Alpingeschichte ein, weil Reinhold Messner und Peter Habeler am 8. Mai als erste Höhenbergsteiger den Gipfel ohne künstlichen Sauerstoff erreichten und damit eine weltweite Sensation schafften. Bei der Vorpremiere war der Saal in Rum gefüllt mit Bergfreunden, die sie sich ein Bild von den damaligen Ereignissen machen wollten. „Besonders freut mich, dass man die Dankbarkeit der Bergsteiger gesehen hat, ihre tiefe Verbundenheit zum Berg, zum Land und zu den Menschen“, meinte Bergfotograf Heinz Zak über die Dokumentation in Spielfilmlänge.

Auch der nepalesische Botschafter in Österreich war zur Vorpremiere aus Wien angereist. „Ich finde es großartig, dass so viele Leute hier die Schönheit der Berge Nepals und auch Österreichs genießen“, erklärte Prakash Kumar Suvedi.

Voller Saal bei der Filmpremiere, an der Leinwand ein Bild vom jungen Reinhold Messner

ORF

Bei der Vorpremiere in Rum bei Innsbruck

Hilfe für Nepal

Dabei zeigt der Film nicht nur die Schönheit des asiatischen Landes. Nepal zählt zu den ärmsten Länder der Welt. Wolfgang Nairz unterstützt seit Jahren mit der Nepalhilfe Tirol soziale Projekte im Land. Der Reinerlös kam daher der Tiroler Hilfsorganisation zugute. „Wir haben die verschiedensten Projekte, wir haben Schulen gebaut, und gemeinsam mit der Messner Mountain Foundation das Hillary-Krankenhaus wiedererrichtet,“ erklärte Nairz - mehr dazu in Nairz und Messner in Nepal geehrt.

Für die Expeditionsteilnehmer war es wohl die letzte gemeinsame Reise in den Himalaya und nach Nepal, das Land, das ihr Leben so stark geprägt hat.