Auer mit großen Erwartungen für DTM-Saison

Kommendes Wochenende startet Lucas Auer in die letzte DTM-Saison für Mercedes. Für den Tiroler ist sein viertes DTM-Jahr besonders wichtig. Es ist wohl absehbar seine letzte große Chance, sich für Höheres zu qualifizieren.

2018 ist für die deutsche Tourenwagen-Meisterschaft wegen des folgenden Mercedes-Rückzuges eine Nagelprobe, die Stuttgarter wenden sich künftig der Formel E zu. DTM-Chef Gerhard Berger bemüht sich seit längerem um ein Nachfolgeteam oder eine andere Lösung, weil sonst nur Audi und BMW übrig wären. Dass Mercedes vorzeitig Ressourcen von der DTM abziehen könnte, dementierte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

Lucas Auer startet für das Mercedes-AMG DTM Team HWA. „Ich bin sehr positiv und fühle mich ready", sagte der Tiroler vor der am Wochenende in Hockenheim beginnenden Meisterschaft.“

Wolff will mit Meistertitel aus DTM aussteigen

„Wir geben 100 Prozent. Es geht allen Beteiligten darum, würdevoll und voller Power in dieses letzte Jahr zu gehen“, versicherte Wolff. „Für HWA geht’s darum zu beweisen, dass sie das beste Tourenwagen-Team der Welt sind. Für die Fahrer darum, sich zu empfehlen. Mein persönlicher Ehrgeiz ist, mit einem Meistertitel abzutreten“, so Wolff.

Lukas Auer und Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff

APA/HERBERT NEUBAUER

Lucas Auer und Mercedes-Sportchef Toto Wolff

Verständnis für Gerhard Berger

Für Bergers Sorge, dass Mercedes nicht mehr ganz bei der Sache sein könnte, zeigte Wolff aber Verständnis. „Sie ist grundsätzlich berechtigt. Wenn du als Werksmannschaft in dein letztes Jahr gehst, musst du umso härter daran arbeiten, dass die Energie und die Motivation im Team bleiben“, sagte Wolff.

Es gebe da aber nur zwei Möglichkeiten. Entweder zu resignieren oder den anderen Weg des ‚jetzt erst recht‘ gehen. „Wir wollen beweisen, was in uns steckt. Was ich bis hinauf zum Mercedes-Vorstand spüre, ist, dass man es noch einmal speziell gut machen will.“

DTM mit neuen Regeln

In der DTM sind vor dieser Saison einige Regeln geändert worden. Die künstlichen Zusatzgewichts-Bestrafungen fallen weg, die Boliden haben deutlich weniger Abtrieb, sind insgesamt dadurch noch schwieriger zu fahren. Auer hat sich wieder mit Kartrennen vorbereitet und auch bei den Tests überzeugt. Er hofft, dass ihm wie im Vorjahr gleich zum Saisonbeginn Siege gelingen und dass Audi ab Mitte der Saison nicht mehr so stark aufholt. „Wer alle Tasten am Klavier spielen kann, wird am Ende vorne sein“, glaubt der 23-jährige Neffe von Gerhard Berger.

Lukas Auer

APA/HERBERT NEUBAUER

Lucas Auer geht in seine vierte DTM-Saison

Wohl die letzte Chance für Auer

Für den Mercedes-Werksfahrer Auer ist sein viertes DTM-Jahr besonders wichtig. Es ist absehbar seine letzte große Chance, sich für Höheres zu qualifizieren. Das könnte statt der Formel 1 - dort testete er im Vorjahr einen Force India - auch Formel E bedeuten. „Wenn er einen Lauf hat wie im Vorjahr, stehen ihm alle Türen offen“, bestätigte Wolff.

Auers „Silberpfeil“ ist nach einem Sponsorenwechsel nun orange, der Pilot setzt sich nicht absichtlich unter Druck. „Ich habe wie immer meine Hausaufgaben gemacht“, betonte Auer. „Wir müssen jetzt abwarten, was das Abschiedsjahr wirklich bringt. Ich versuche wie immer, in der Gegenwart zu bleiben und zu performen. Wenn du nicht konkurrenzfähig bist, musst du ohnehin gehen.“

Alle Rennen live im ORF

Nicht nur weil erstmals seit 1993 gleich zwei Österreicher an den Start gehen, überträgt der ORF heuer alle 20 DTM-Läufe live. Abgesehen von den Rennen auf dem Stadtkurs am Norisring und den Nachtrennen in Misano werden alle Sonntagsrennen in ORF eins frei empfangbar übertragen, die übrigen Rennen in ORF Sport +. Die beiden Heimläufe in Spielberg werden in ORF eins gezeigt.

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