Innsbrucker Forscher berechnen Wasservorräte

Wie viel Wasser steht in trockenen Gebieten zur Verfügung, und wie schnell fließt es in Flüsse oder Meere ab? Diese Fragen beantwortet ein Innsbrucker Unternehmen mit Satellitendaten aus dem europäischen Copernicus-Programm.

Am vergangenen Mittwoch startete ein Sentinel-Satellit aus dem europäischen Copernicus-Programm in den Weltraum. Das Innsbrucker Unternehmen Enveo erstellt aus den vom Satelliten gelieferten Daten täglich aktuelle Karten, die die Schneebedeckung zeigen. Diese Schneebedeckung liefert Rückschlüsse auf die verfügbaren Wasserreserven, erklärte Geschäftsführer Thomas Nagler.

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Auswertung der Satellitendaten

Das Video zeigt, welche Regionen an verschiedenen Tagen schneebedeckt waren. Die Wissenschaftler können damit auch die Wasserreserven berechnen.

Mit wenigen Stunden Zeitverschiebung nach den Satellitenaufnahmen seien die Daten bereits im Internet verfügbar bzw. würden direkt an die Kunden geliefert. „Unsere Kunden kommen aus der Wasserwirtschaft, aus der Energieerzeugung oder aus dem geotechnischen Bereich, bauen Staudämme oder andere Infrastrukturen“, so Nagler. Zielgruppe seien private und öffentliche Unternehmen, die Informationen benötigen, wie sich die Schneedecke in einem Gebieten verhält.

Praktische Hilfe in Gefahrensituation

Die Innsbrucker stehen auch in engem Kontakt mit Forschern etwa in der Antarktis. Als sich aufgrund von Erwärmung ein breiter Riss in der Eisdecke auftat, konnten sie einer Station mit Hilfe der ausgewerteten Satellitendaten genau sagen, wohin sie ihre Gebäude verlegen mussten und wie sie dorthin gelangen konnten, ohne über gefährliche Stellen zu gehen.

In der Arktis und Antarktis gewinnen sie auch genaue Daten über Gletscherabflüsse ins Meer, was Klima und Golfstrom beeinflusst. Die Innsbrucker Firma Enveo ist weltweit tätig und geht aus einem Forschungsbereich der Uni Innsbruck hervor.