Ischgler Ex-Event-Manager vor Gericht

Am Landesgericht Innsbruck ist am Dienstag der Prozess gegen einen ehemaligen Eventmanager des Tourismusverbandes Ischgl gestartet. Er soll von Unternehmen private Provisionen für Aufträge gefordert haben.

Er habe einen riesen Fehler gemacht, sagte der 45-Jährige Erstangeklagte am Dienstag vor Gericht. Seit 1995 war er als Eventmanager beim Tourismusverband tätig und für die Vorsortierung von Künstlern sowie Konzerttechnikunternehmen zuständig. In dieser Funktion komme man als erster und gehe als letzter.

Kein höheres Gehalt bekommen

Als er mitbekommen hatte, was andere im Tourismusverband verdienen, habe er sich unfair bezahlt gefühlt, schildert der Angeklagte. Er habe mehrmals ein höheres Gehalt gefordert, dieses aber nie bekommen, sagte er vor der Richterin. Deshalb habe er Anfang der 2000er Jahre damit begonnen, sein Gehalt aufzubessern, in dem er von Unternehmern, die unter anderem für Bühnenaufbau und Technik zuständig waren, Provisionen verlangte.

Etwa 5.000 Euro pro Auftrag habe er in Rechnung gestellt und versteuert. In Summe waren es rund 100.000 Euro. Dafür habe er geschaut, dass die Unternehmer weiterhin für die Saisoneröffnungs- und Schlusskonzerte in Frage gekommen sind. Die drei Unternehmerinnen und Unternehmer saßen am Dienstag ebenfalls auf der Anklagebank. Sie hätten sich unter Druck gesetzt gefühlt und die Provision an den Eventmanager geleistet, aus Angst, dass sie diese wichtigen Aufträge verlieren.

Am Dienstag noch kein Urteil

Da es sich bei einem Tourismusverband um eine Körperschaft öffentlichen Rechts handelt, wird es bei dem Prozess auch um die Frage gehen, inwiefern der 45-Jährige als Amtsträger tätig war und ihm daher Bestechlichkeit vorzuwerfen ist. Ein Urteil wird es am Dienstag noch nicht geben. Der Prozess ist auch noch für Donnerstag anberaumt.