Angst und Misstrauen nach Versammlung

Am Donnerstag ist im Reha-Zentrum Bad Häring eine Betriebsversammlung abgehalten worden. Nach den von der Gesundheitsministerin angekündigten Sparplänen, ist die Angst vor Jobverlust und das Misstrauen groß. Auch wenn die Einsparungen geringer ausfallen könnten.

Das Reha-Zentrum Bad Häring wird vom Unfallversicherer AUVA betrieben. Bei der Betriebsversammlung ging es vor allem darum, die Mitarbeiter über den aktuellen Stand der Sparpläne zu informieren, sagte der Betriebsratsvorsitzende des Reha-Zentrums Bad Häring Josef Lintner gegenüber dem ORF Tirol. Rund 300 Menschen arbeiten in Tirol für die AUVA, über 240 im Reha-Zentrum Bad Häring.

Betriebsversammlung in Bad Häring

ORF/Daniela Schmiderer

Betriebsversammlung in Bad Häring

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Betriebsrat: Gesundheit kostet Geld

Die Regierung wolle das Gesundheitssystem schwächen, meinte etwa Betriebsrat Josef Lintner. Die Qualität, die in Bad Häring erbracht werde, könne am freien Markt nicht erreicht werden.

Man habe nichts gegen Reformen, aber die Lage sei ernster denn je, so Lintner. Es gehe um Arbeitsplätze, um die Versicherten und um ein Gesundheitssystem, in dem die Patienten künftig vielleicht nicht mehr die selbe Leistung erhalten wie bisher.

Gespräch entschärfte Sparpläne angeblich

Gesundheitsministerin Hartinger-Klein (FPÖ) hatte ja angekündigt, dass der Unfallversicherer 500 Millionen Euro einsparen müsse. Sogar mit der Auflösung hatte Hartinger-Klein gedroht. Nach einem Gespräch am Montag mit AUVA-Obmann Anton Ofner könnte sich die Situation aber zumindest etwas entspannt haben. Details des Gesprächs sind noch nicht bekannt, diese werden im Mai bekanntgegeben, heißt es. Medienberichten zufolge könnte sich Hartinger-Klein mit einer Einsparung von 100 Millionen Euro zufrieden geben - mehr dazu in Regierung könnte bei AUVA zurückrudern.

ÖGB Tirol stellte Kampfmaßnahmen in den Raum

Unterstützung bekamen die Mitarbeiter des Reha-Zentrums von der Tiroler Arbeiterkammer und der Gewerkschaft. Auch Patienten waren bei der Betriebsversammlung dabei. AK-Präsident Erwin Zangerl (ÖVP) sprach der Regierung Ernsthaftigkeit in ihrem Vorgehen ab.

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Zangerl: „Regierung ohne Ernsthaftigkeit“

Es gehe der Regierung nicht um Menschen und nicht um die Gesundheit, so Zangerl, die Regierung wolle zerschlagen, worauf sie keinen Einfluss hat.

Der ÖGB Tirol stellte klar, dass man zu Kampfmaßnahmen bereit sei. „Wenn unsere qualitativ hohe Einzelstellung in Gefahr ist, werden wir uns wehren“, meinte der stellvertretende ÖGB-Vorsitzende Christian Hauser.

In dieselbe Kerbe schlug Christof Federspiel, betreuender Sekretär der Gewerkschaft GPA-djp: „Die derzeitige Unfallheilung auf Spitzenniveau wäre Geschichte. Die Beschäftigten haben unsere hundertprozentige Unterstützung – wir werden nicht tatenlos zusehen, wie eine 90jährige Erfolgsgeschichte mutwillig zerstört wird.“

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