Vinschgauer Paar versorgt sich selbst

Früher war es selbstverständlich, dass sich Bauern mit allen Lebensmitteln selbst versorgten. Magdalena und Friedl Pobitzer aus Mals im Vinschgau versuchen, was heute praktisch als unmöglich erscheint.

Man mache das um zu wissen, was man esse, erklärt Magdalena Pobitzer. „Das ist uns ganz wichtig.“ Sie und ihr Mann Friedl kaufen nicht viele Lebensmittel, lieber bauen sie selbst an, was sie essen.

Viel Arbeit

"Es ist schon sehr viel Arbeit“, sagt Magdalena Pobitzer. Das Obst wird zu Marmelade verarbeitet, das Gemüse eingeweckt und eingelagert, aus dem Getreide wird in der eigenen Mühle Mehl gemahlen. Magdalena bäckt damit Brot, hin und wieder macht sie eigene Pasta. Nur manchmal, wenn sie keine Lust auf die aufwendige Arbeit hat, kauft sie ihre Nudeln.

Selbstversorger

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Magdalena Pobitzer beim Brotbacken

Im Winter wird gegessen, was da ist, so wie es früher auf den Höfen üblich war. Das alte Wissen um Techniken zum Haltbarmachen braucht es da ebenso wie die richtige Einstellung. Heute könne man vom Salat bis zu den Erdbeeren alles das ganze Jahr über im Supermarkt kaufen.

Ein Tauschkreis entsteht

Natürlich gibt es Grenzen für die Selbstversorgung. So entstand in der 5.000-Seelen-Gemeinde Mals ein Tauschkreis. Magdalena und Friedl tauschen etwa Getreide oder Kartoffeln als Futter für die Schweine gegen Eier und Truthahnfleisch. Alles funktioniert ohne Einsatz von Geld. Auch Kleidung oder Arbeitsmaschinen werden nicht neu gekauft. Friedl teilt sich mit anderen Bauern einen Mähdrescher.

Selbstversorger

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Friedl Pobitzer

Jeden Mittwoch steht das Paar mit seinen Produkten auf dem Bauernmarkt. Seit kurzem bietet Magdalena die Kartoffeln auch über Facebook an. Eigentlich halte sie nicht viel vom sozialen Netzwerk, aber fürs Tauschen eigne es sich gut.