Schüler trafen letzte Zeitzeugen des Krieges
Der Silzer Autor Heinrich Gritsch hatte für sein Buch „Letzte Zeitzeugen erinnern“ 20 Zeugen porträtiert und befragt. Drei von ihnen besuchten vor Kurzem mit dem Autor die Schüler der Neuen Mittelschule Oetz.
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Als 15-Jähriger desertiert
Einer der Zeitzeugen war Josef Praxmarer, der schon als 15-Jähriger an die Front sollte, aber desertieren konnte. Mit Marschverpflegung, einem viel zu großem Munitionsgurt und einem ebenfalls unpassendem Helm war er losgeschickt worden, erzählte er bei dem Treffen.
Das Buch
Heinrich Gritsch, „Letzte Zeugen erinnern“, erschienen im Eigenverlag
ISBN 978-3-200-05262-8
Neben den drei anwesenden Zeugen las Gritsch auch aus seinem Buch vor, etwa über das Schicksal der Angelica Bäumer, die als jüdisches Kind aus der Schule verbannt wurde: „Die Gestapo-Männer nahmen mich in den Polizeigriff und hinter mir johlten alle Schüler mir nach ‚du Bastard, du Saujud, umbringen!‘ Ich hatte keine Wahl, ich streckte mich und ging hoch aufgerichtet durch den Hass. In dem Moment, es klingt zwar pathetisch aber es ist leider so, in dem Moment wurde ich Jüdin.“ Überleben konnte Bäumer nur, weil in weiterer Folge ein Priester sie versteckte.
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Emotionale Momente bei den Interviews
Gritsch erzählte auch von der Arbeit mit den Zeitzeugen, manche hätten zum ersten Mal erzählt, was im Krieg war, „die haben vorher in der Familie gar nichts erzählt“. Bei den Interviews habe es oft Tränen gegeben.