Klimawandel nicht mehr aufzuhalten

Auch wenn US-Präsident Donald Trump ihn leugnet: Der Klimawandel ist eine Tatsache und seine Auswirkungen werden alle Lebensbereiche treffen. Um fünf Grad wärmer werden die Sommer im Jahr 2100 in Südtirol ein.

Es wird immer wärmer und die Jahreszeiten werden sich verschieben. Das haben in Bozen einmal mehr Klimaforscher bestätigt. Ein Jahr lang haben sie Daten gesammelt und ausgewertet. Ihre Vorhersagen stützen sie auf Langzeitdaten und mathematische Modelle. Bei der Vorstellung der neuesten Fakten des Klimareports haben die Wissenschaftler auch konkrete Handlungsempfehlungen an die Politik gegeben.

Klimaforscher Eurac

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Marc Zebisch ist Projektleiter des Klimareports an der EURAC

Die Erderwärmung könne verlangsamt werden, so die Experten. 80 Prozent habe nämlich der Mensch selbst verursacht - durch den Verbrauch fossiler Brennstoffe und durch industrielle Prozesse. In Südtirol ist zum Beispiel der Treibhausgas-Ausstoß viel höher als im Rest Italiens, der müsse deutlich verringert werden.

Extreme Wetterereignisse sind vorprogrammiert

Wenige Grad auf dem Thermometer werden das Leben in den Bergen verändern. Extreme Wetterereignisse wie starker Regen oder schwere Gewitter können zunehmen. Die Schlammlawinen des letzten Sommers oder die Überschwemmungen in Bozen sind nur ein Vorgeschmack auf das, was uns in Zukunft häufiger erwarten könnte.

Gewitter

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In Zukunft werden starke Gewitter häufiger vorkommen

Das unerfreuliche Zukunftsszenario, das die Forscher prophezeien, geht von unveränderten Emissionen aus. Doch auch wenn die Werte in zwanzig Jahren sinken sollten, würde das die Umweltveränderungen zwar abmildern, jedoch nicht verhindern.

Wasser sparen

Den Schätzungen der Klimaforscher zufolge wird in Zukunft auf 1.500 Metern Höhe bis zu 90 Prozent weniger Schnee fallen. In den Sommermonaten wird also immer weniger Wasser zur Verfügung stehen. Auch hier bräuchte es ein Management in der Landwirtschaft: 60 Prozent der Bewässerung braucht derzeit der Obstbau, ein präziseres System zur Überwachung der Bodenfeuche wäre deshalb wichtig. Trauben und Äpfel werden künftig auch in höheren Lagen gedeihen können, die Anbauflächen werden größer.

Dürre und Trockenheit

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Die Sommer werden länger und trockener

Jede Veränderung zieht wieder andere nach sich, es kommt zu einer Verkettung der Auswirkungen, die in den verschiedensten Bereichen spürbar werden. Es wird mehr Kühlsysteme brauchen, Klimaanlagen könnten zum Standard werden. Das wird wiederum große Auswirkungen auf den Energieverbrauch haben. Es ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen, so der Appell der Umweltforscher, denn Klima ist global und langfristig.