Grüße vom Fuße des Mount Everest
Seit Sonntag sind die acht noch lebenden Expeditionsteilnehmer ins Khumbu-Hochtal zurückgekehrt. Reinhold Messner, Peter Habeler, Wolfgang Nairz, Robert Schauer, Oswald Oelz, Helmut Hagner, Raimund Margreiter und Hanns Schell erzählen nach 40 Jahren in der imposanten Bergarena rund um den Everest noch einmal die Geschichte über den Sensationserfolg am Dritten Pol. „Wir waren schon sehr aufgeregt“, sagt Messner heute, „denn niemand konnte genau sagen, was mit uns da oben passieren würde, so ohne Sauerstoff“. Doch nichts hätte ihn und seine Kameraden von dem Vorhaben abbringen können.
Archiv Wolfgang Nairz
Namasté aus Nepal
Südtirol-heute Chefredakteur Siegfried Giuliani begleitet die Gruppe mit einem Kamerateam. Pünktlich zum 40-Jahr-Jubiläum wird der ORF mehrere Dokumentationen über das waghalsige Unternehmen zeigen. Vorab schicken sie Grüße aus dem Himalaya, ein Namasté aus Nepal, sozusagen.
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Grüße vom Mount Everest
„Vor genau 40 Jahren war es hier viel kälter und es lag jede Menge Schnee“, sagt Reinhold Messner im Interview am Fuße der Achttausender.
Neue Maßstäbe im Alpinismus
Es war am 8. Mai 1978, 13.15 Uhr: Eine österreichische Expedition schreibt im Himalaya Alpingeschichte. Unter der Leitung des Tirolers Wolfgang Nairz erreichen der Südtiroler Reinhold Messner und der Tiroler Peter Habeler als erste Menschen den Gipfel des höchsten Berges der Erde, des 8.848 Meter hohen Mount Everest, ohne Sauerstoffmaske. 25 Jahre nach der Erstbesteigung des Mount Everest durch den Neuseeländer Sir Edmund Hillary und den Sherpa Tenzing Norgay setzen Messner und Habeler mit dem sensationellen Gipfelerfolg neue Maßstäbe im Extremalpinismus.
ORF
Sendungshinweis:
- „Zurück zum Everest - Die Expedition 1978“ Ein Film von Siegfried Giuliani, Österreich Bild, Sonntag, 06. Mai 2018, 18.25 Uhr. ORF 2
- „Land der Berge - Rekorde am Everest“, die Expedition 1978 mit Reinhold Messner und Peter Habeler. 9.5.18, 20.15 Uhr ORF III
Mediziner hatten die beiden Bergsteiger mit Achttausender-Erfahrung vor gesundheitlichen Schäden durch den Aufstieg in die Todeszone ohne Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff gewarnt.
Unternehmen mit viel Risiko
Der damals 33-jährige Reinhold Messner aus dem Südtiroler Villnösstal hatte die Alpingeschichte am Everest seit den 1920er-Jahren präzise analysiert und konnte den zwei Jahre älteren Peter Habeler aus Mayrhofen im Zillertal überzeugen, mit ihm den risikoreichen Aufstieg zum höchsten Punkt der Erde zu wagen. Expeditionsleiter Wolfgang Nairz hatte Messner und Habeler aufgrund des waghalsigen Plans eine Sonderstellung im elfköpfigen Team eingeräumt.
Aufsehen in der ganzen Welt
Die extreme Leistung in den Bergen Nepals machte damals Schlagzeilen in aller Welt und gilt bis heute als Meilenstein im Höhenbergsteigen. Die österreichische Expedition war aber nicht nur wegen der Premiere „Everest ohne Maske“ ein Erfolg. Fünf Tage zuvor standen Robert Schauer, Expeditionsleiter Wolfgang Nairz und Kameramann Horst Bergmann als erste Österreicher, gemeinsam mit dem nepalesischen Sirdar Sherpa Ang Phu auf dem Mt. Everest. Dem Tiroler Franz Oppurg gelang wenige Tage später der erste Gipfel-Alleingang. Neben Oswald Oelz erreichte auch der erste Deutsche, Reinhard Karl aus Heidelberg, den Gipfel des „Chomolungma“, wie die Tibeter den Everest nennen.