Jeder zehnte Spendeneuro durch Testament

Im letzten Jahr sind österreichweit knapp 60 Millionen Euro über Testamente gespendet worden. Das sind rund zehn Prozent des gesamten Spendenvolumens. In Tirol wurden auf diese Weise sechs Millionen Euro gespendet.

Am häufigsten wird für Kinder und Kirchen beziehungsweise kirchennahe Organisationen gespendet. Immer beliebter wird es dabei auch, durch Testament zu spenden. Rund 14 Prozent der Menschen über 40 Jahren können es sich laut einer Umfrage des Market Institutes vorstellen, eine gemeinnützige Organisation in ihrem Testament zu bedenken. Im Jahr 2012 waren es noch acht Prozent.

Initiative Vergissmeinnicht

Der Initiative gehören 78 Organisationen an - beispielswiese Amnesty International, Ärzte ohne Grenzen, Caritas, SOS Kinderdorf oder der WWF.

Wichtigstes Motiv hinter einer Testamentsspende seien der „gute Wille“ und die Möglichkeit, sich über das Leben hinaus für eine wichtige Sache einzusetzen. Mit der Initiative „Vergissmeinnicht“ will der Fundraising Verband Austria - bestehend aus 78 gemeinnützigen Organisationen - das Wissen über Testamentsspenden steigern.

Meist kinderlose Spender

Rund 95 Prozent der Testamentsspender seien kinderlos. Es sei vor allem für kinderlose Menschen besser, wenn sie ihr Geld einer Organisation geben könnten, deren Idee sie gut finden würden, sieht Markus Aichelburg, Projektleiter der Initiative „Vergissmeinnicht“, einen Grund für das gestiegene Spendenaufkommen.

Gruppenfoto der Vertreter der NPOs

Schedl/Vergissmeinnicht

Die Vertreter der NPOs beim Pressetermin im Innsbrucker Hofgarten

„Mein Wille soll weiterleben“

Es seien zwei Sätze, die er sehr gern höre, so Wolfgang Quintero von „Jugend Eine Welt/Don Bosco“: „Mein Wille soll weiterleben“ und „Es soll von mir etwas bleiben“.

Dass die Spendenbereitschaft bei Testamenten seit Jahren steigt, merken auch die gemeinnützigen Organisationen. Die Arbeit mit Spendern habe sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert, erläuterte Robert Krug von der „Ronald McDonald Kinderhilfe“. Die Spender seien sehr interessiert daran zu wissen, wohin sie spenden. Schon bevor sie spenden, würden sie sich für die Organisation interessieren und würden dann ihre Spenden in guten Händen wissen.

Als Zeichen des großen Danks und der Anerkennung pflanzte „Vergissmeinnicht – Die Initiative für das gute Testament“ am Freitag im Innsbrucker Hofgarten symbolisch Vergissmeinnicht-Pflanzen.

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