Haftstrafen nach Überfall auf Juwelier

Der Prozess nach einem Überfall auf einen Juwelier in Innsbruck hat am Montag am Landesgericht Innsbruck mit drei Schuldsprüchen geendet. Die Angeklagten wurden zu vier, sechs und sieben Jahren Haft verurteilt. Sie hatten sich vor Gericht geständig gezeigt.

Eindeutige Beweise würden das Vorgehen der Täter unzweifelhaft belegen, meinte die Richterin in ihrer Urteilsbegründung. „Sie gingen sehr organisiert vor“, erklärte die Vorsitzende nach Verlesung des Schuldspruches. Das Verbrechen des schweren Raubes sei erfüllt, da die Männer mit Äxten und einem Revolver bewaffnet in das Geschäft gestürmt seien. Zudem sei der Revolver, obwohl es sich um eine Knallgaswaffe handle, eindeutig als funktionstüchtige Waffe zu qualifizieren. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Die Staatsanwältin sprach in ihrem Schlussplädoyer von einem „militärisch, professionellem“ Überfall „im Eiltempo“. „Das Ganze war ziemlich gut organisiert“, sagte die öffentliche Anklägerin. Die Verteidiger meinten hingegen, dass der Überfall ganz und gar nicht professionell gewesen sei. Zudem sei niemand verletzt worden und auch der Schaden sei eher gering gewesen.

Prozess wegen schweren Raubes

Nach einem Überfall auf einen Juwelier in der Innsbrucker Innenstadt im Oktober des vergangenen Jahres haben sich am Montag drei Esten (21, 24 und 27 Jahre alt) am Landesgericht wegen schweren Raubes verantworten müssen. Die drei waren gemeinsam mit einem vierten Täter mit Revolver, Axt und Beil bewaffnet in das Geschäft gestürmt.

Verhandlung nach Überfall auf Juwelier in Innsbruck

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Einer der Angeklagten im Gerichtssaal

Secrity-Mitarbeiter schoss bei Überfall

Einer der Männer habe die Verkäuferin mit dem Revolver bedroht, zwei weitere schlugen die Vitrinen ein, schilderte die Staatsanwältin in ihrem Eröffnungsplädoyer. Ein Security-Mitarbeiter habe die Situation jedoch sofort erkannt, seine Waffe gezogen und auf einen der Angeklagten geschossen. Daraufhin seien die Männer in verschiedene Richtungen geflohen.

Axt nach Überfall

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Die Täter waren unter anderem mit einer Axt und einem Beil ausgerausgerüstet

Einer wurde noch am Sparkassenplatz, in unmittelbarer Nähe des Juweliers festgenommen", erklärte die Staatsanwältin. Die beiden anderen Angeklagten wurden mehrere Stunden später in einem Taxi in Ötztal-Bahnhof verhaftet. Sie hatten drei Uhren aus dem Juweliergeschäft bei sich. Das Verfahren gegen den vierten Verdächtigen wurde laut der Richterin ausgeschieden. Er sei noch flüchtig.

Verhandlung nach Überfall auf Juwelier in Innsbruck

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Zwei jetzt Angeklagte wurden bei der Autobahnausfahrt Ötztal festgenommen

Überfall von Auftraggeber geplant

Alle drei Angeklagten sprachen vor Gericht davon, dass ein Auftraggeber den Überfall auf den Juwelier geplant und sie dazu angestiftet habe. Keiner von ihnen wollte jedoch den Namen dieses Auftraggebers nennen, weil sie und ihre Familien von ihm bedroht würden.

„Ich kann den Namen dieser Person nicht nennen, weil meine Familie in Gefahr ist“, meinte etwa der 27-Jährige. Er kenne den Auftraggeber seit rund einem Jahr und habe sich mit ihm einige Tage vor dem Überfall in Österreich getroffen. „Ich kenne den Auftraggeber, kann dazu aber nichts sagen, weil ich mich selbst und meine Familie nicht gefährden will“, erklärte auch der 21-Jährige.

Angeklagte bereuen die Tat

Die drei Angeklagten entschuldigten sich unisono vor Gericht. „Ich bereue und bedauere meine Tat. Ich möchte mich entschuldigen, ich wollte niemandem Schaden zufügen“, erklärte der 27-Jährige. Auch seine beiden Mitangeklagten meinten, dass es ihnen leidtue.