Südtiroler Jungbauern züchten Edelpilze

Josef Obkircher und Andreas Kalser wollen als Pilzbauern durchstarten. Zwei Jahre tüftelten die zwei jungen Südtiroler aus dem Unterland, jetzt sind die ersten Biopilze vom „Hof im Thal“ auf dem Markt.

Eigentlich ist Kalser Obst- und Weinbauer, Obkircher baut Stein- und Beerenobst an und betreibt auch noch eine Ferkelproduktion. Die Idee, ein Projekt zusammen zu starten, hatten die beiden Freunde schon lange. Jetzt ist es so weit. „Zuerst haben wir überlegt, was mit Champignons zu probieren, nach längerer Recherche sind wir dann schließlich auf die Edelpilze gekommen“, erzählt Obkircher.

Weiße Pilze

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So sehen die ersten Bio-Kräuterseitlinge „made in Südtirol“ aus

In Deutschland und in der Schweiz haben sich die zwei Jungbauern schließlich das nötige Wissen für ihr Vorhaben geholt. Bei der Zucht von Edelpilzen muss nämlich viel zusammenstimmen: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO2-Gehalt und Sauberkeit müssen penibel abgestimmt werden. „Die Anlage muss jeden Tag kontrolliert werden, da kann sie noch so modern sein. Die Natur setzt sich eben überall durch, auch in einer künstlich erschaffenen Umgebung“, sagt Kalser.

Körbe voller Pilze

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Auch die Shiitake-Pilze sprießen mittlerweile

Zucht in Wärmezellen

Das Experiment ist den beiden Freunden gelungen. Vor zwei Wochen durften die 27-jährigen Bauern mit großer Genugtuung die ersten Kräuterseitlinge und Shiitake-Pilze ernten. Normalerweise wachsen diese Edelpilze nur in mediterranen Gefilden oder in Asien. Dank spezieller Wärmezellen sprießen die Pilze jetzt aber auch auf dem hoch gelegenen „Hof im Thal“ in Aldein im Südtiroler Unterland.

Hof in Aldein

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Auf dem 1.200 Meter hoch gelegenen „Hof im Thal“ werden die Pilze gezüchtet

In die Pilzezucht haben Kalser und Obkircher viel Arbeit und vor allem viel Geld gesteckt. Südtirols Gastronomie setzt immer mehr auf regionale, biologische Produkte. Die findigen Jungbauern hoffen nun, dass möglichst viele Köche ihre Pilze ausprobieren möchten.