Freestyler macht Snowparks zum Geschäft

Seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat ein Oberländer Freestyle-Skifahrer. Gottfried Gram konstruiert und verkauft Snowparks nach Maß. Vor fünf Jahren hat er sich mit dieser Idee selbstständig gemacht, mittlerweile gehören Skigebiete in ganz Tirol zu seinen Kunden.

Jahrelang lagen Gram und andere Freestyler den Serfauser Bergbahnen in den Ohren, für Skifreaks doch mehr zu bieten. 2009 erhielt Gram von der Seilbahn das Angebot, als Angestellter einen Funpark zu errichten und zu betreuen. Vier Jahre später wagte er, nach einem Jahr Vorbereitung, den Sprung in die Selbständigkeit - als Planer, Errichter und Betreuer von Funparks. Sein Unternehmen heißt shape-it. Im Winter organisiert Gram außerdem nächtliche Ski-Shows, im Sommer kümmert er sich um Bike-Parks.

Shaper Gottfried Gram im Snowpark

Gram

In jeder Anlage greift Shaper Gram selbst zur Schaufel. Denn nach der groben Vorarbeit durch Pistengeräte geht es um den alles entscheidenden Feinschliff.

Lift und Snowpark müssen harmonieren

Als gelernter Maschinenbauer konstruiert Gram die metallenen Unterkonstruktionen selbst. Die Kicker, Boxen und Tubes - Schanzen und Gleitflächen - werden für jeden Auftraggeber anhand von digitalen Geländemodellen neu konzipiert. „Damit ein Snowpark funktioniert und länger als eine Saison akzeptiert wird, muss sowohl für kleine Kinder als auch für richtige Profis etwas dabei sein“, berichtet Gram.

Seine Erfahrung bei der Bergbahn hilft bei der Abstimmung mit Kunden, einen Funpark im Skigebiet richtig zu platzieren: Eine kleine Anlage neben einem langen Lift funktioniert ebenso wenig wie eine große Anlage nahe einem langsamen Lift mit geringer Förderkapazität.

Snowpark Hochzeiger

Gram

Große Schanzen, kleine Mugel: Auf dem Hochzeiger gibt es einen Snowpark mit verschiedenen Levels

Regionalität als Businesskonzept

In die Selbständigkeit wagte sich Gram trotz Skepsis seiner Umgebung aufgrund seiner Überzeugung, dass man darin gut ist, wofür man brennt. Jobangebote im Ausland, die den HTL-Absolventen aus der Autoindustrie erreichten, lehnte er ab, weil „mein Hobby halt an die Berge gebunden ist“.

Dass er mit shape-it seinen Fünf-Jahres-Businessplan schon im dritten Winter erreicht hat, führt Gram auf solide Vorbereitung zurück. Zahlreiche große und kleine Tiroler Skigebiete gehören zu seinen Kunden, Ziel ist nicht das internationale Geschäft, sondern regionale Marktführerschaft.

Snowpark

Gram

Neben seinen zwei Mitarbeitern beschäftigt Gram zur Betreuung der von ihm errichteten Funparks zahlreiche Subunternehmer

Im sechsten Jahr nach der Unternehmensgründung beschäftigt Gram im Winter zwei fixe Mitarbeiter. Bei Bedarf wird auch die Wartung der Snowparks während der gesamten Saison angeboten, die von zahlreichen Subunternehmern gewährleistet wird.