Hilfsprojekt überstellt Bus nach Afrika
Die Geschichte des Hilfsprojekts begann am Heiligen Abend vor vier Jahren. Der Unternehmensberater Andreas Langer traf bei letzten weihnachtlichen Besorgungen am Ausgang eines Supermarkts auf den damaligen „20er“-Verkäufer Yusuf aus Gambia. Langer begann ein Gespräch mit ihm und lud ihn spontan zum Weihnachtsfest zu sich nach Hause ein.
Sorge um Familie in Gambia
Die beiden blieben in Kontakt, Langer verhalf ihm auch zu einem Job in einem Warenlager und zu einer Garconniere. Den Großteil seines Lohns schickt Yusuf an seine Familie in Gambia, von der er auch immer wieder erzählt. Die Familie benötigt das Geld dringend. Unter anderem deshalb, weil das Dach der Hütte, in der bis zu 24 Personen wohnen, undicht ist.
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Familie soll Busunternehmen betreiben
In die Überlegung, wie man der Familie ein nachhaltiges Einkommen ermöglichen könnte, schalteten sich Schwager und Neffe von Andreas Langer - die Busunternehmer Martin und Alexander Ledermair - ein und spendeten einen alten Linienbus. Damit soll Yusufs Familie ein kleines Transportunternehmen betreiben und eine Linienverbindung zwischen der Hauptstadt Banjul und den Vororten anbieten können. „Idealerweise sollte dieses Modell aufgehen und irgendwann ein zweiter oder dritter Bus dazukommen“, so Langer.
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Und so kommt es, dass nun Mitte April ein ehemaliger IVB-Linienbus, der jahrelang im Stadtverkehr zwischen Innsbruck-Igls und der Hungerburg seine Runden drehte, zum „Wüstenschiff“ auserkoren wurde und auf große Fahrt nach Afrika geht.
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Über 6.000 km stehen bevor
Die Reise führt von Schwaz über Italien und Spanien bis Gibraltar. Dort wird man nach Marokko übersetzen und weiter durch die Westsahara und den Senegal bis nach Gambia und die dortige Hauptstadt Banjul fahren. Insgesamt über 6.000 Kilometer, vorwiegend auf Untergründen, die mit dem Innsbrucker Straßenasphalt nicht zu vergleichen sind.
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Mit an Bord sind neben Initiator Langer auch Willi Bacher und sein Sohn Lukas. Die beiden haben für das Projekt extra den Busführerschein gemacht und werden sich mit Langer am Lenkrad abwechseln. „Ich habe sofort Ja gesagt, als Andreas mich gefragt hat, ob ich mitfahre und das Projekt unterstütze“, sagt Willi Bacher. Man könne Gutes tun und gleichzeitig „ein bisschen ein Abenteuer erleben“, so Vater und Sohn Bacher.
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Hunderttausende Kilometer am Tacho
Im Laufe seiner 14 Jahre ist der Bus schon über 820.000 Kilometer gefahren. Mechaniker Rene Daurer wird darauf achten, dass das „Wüstenschiff“ auch die über 6.000 Kilometer lange Fahrt schaffen wird. Ersatzteile wie Wasserschläuche und Reifen hat er mit an Bord - und hofft, dass es bei kleineren Schäden bleiben wird.
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Für die Verpflegung der Mann- und Frauschaft sorgt Inge Schwarz, ihre Tochter Veronika wird das Projekt medial auf Facebook und Instagram dokumentieren, und mit Philip Kandler ist außerdem ein Kameramann mit an Bord, der das Bildmaterial für einen Dokumentarfilm drehen wird, der nach der Rückkehr geplant ist.
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Sach- und Geldspenden willkommen
Mit an Bord sind auch Sachspenden von Firmen und Privatpersonen, wie etwa Räder. Da das Projekt noch nicht ganz durchfinanziert ist, wird auf der Crowdfunding-Plattform Respekt.net noch Geld gesammelt. Aber auch Sachspenden wie Schultaschen, Stifte, Hefte und auch Verbandsmaterial werden gerne entgegengenommen.
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Natalie Wander, tirol.ORF.at