Frauen bei Lohnverhandlungen zu bescheiden

Frauen verdienen in Tirol teilzeitbereinigt rund ein Fünftel weniger als Männer. Einer der Gründe dafür ist, dass Frauen bei Gehaltsverhandlungen weniger gut abschneiden als Männer, wie eine neue Studie der Gewerkschaft zeigt.

Bei Gehaltsunterschieden zwischen Männern und Frauen gehe es vor allem um Überzahlungen, also Bezahlungen über den Kollektivvertrag hinaus, sagt Fabian Saxl von der Gewerkschaft für Privatangestellte in Tirol.

Männer sind offenbar bessere Verhandler

Nur 40 Prozent der Frauen werden über dem Kollektivvertrag bezahlt. Bei den Männern sind es über 55 Prozent. Das liege auch daran, dass Männer bei Gehaltsverhandlungen besser abschneiden, unterstreicht die Frauenvorsitzende der GPA Tirol, Barbara Nerad. Frauen würden sich da einfach schneller zufrieden geben als Männer.

Zudem lukrieren Männer öfter eine außerordentliche Gehaltserhöhung - auf ihre eigene Initiative oder auch auf Vorschlag der Geschäftsführung. Frauen fehle dazu oft die Unterstützung und sie seien zu bescheiden.

Statistik spricht für Frauen

An den beruflichen Qualifikationen und Fertigkeiten liege es jedenfalls nicht, so Fabian Saxl. Die Statistik belege beispielsweise, dass mehr Frauen als Männer die Matura mit gutem oder ausgezeichnetem Erfolg absolvieren. Es gehe einfach darum, ein Bewusstsein zu schaffen, dass man sich nicht nur mit dem Mindestlohn zufrieden geben müsse. Dahingehend will man berufstätige Frauen seitens des ÖGB künftig verstärkt unterstützen.

Link: