Emotionale Versammlung am Flughafen

Bei einer Betriebsversammlung am Flughafen Innsbruck sind am Donnerstag die Emotionen hochgegangen. Vor drei Tagen hatte die AUA-Geschäftsführung mitgeteilt, dass bei der Tyrolean Technik am Standort Innsbruck viele Jobs gestrichen werden sollen.

Gegen 10.00 Uhr versammelten sich am Donnerstag viele Betroffene Mitarbeiter der Tyrolean Technik am Innsbruck Flughafen. Es war eine von mehreren Betriebsversammlungen in den letzten Tagen. Am Montag hatte die AUA Geschäftsführung überraschend angekündigt, dass bei der Tyrolean Technik 80 von 110 Stellen gestrichen werden sollen. Argumentiert wurde mit Wettbewerbs- und Kostendruck - mehr dazu in 80 Mitarbeiter müssen bei Tyrolean gehen.

Betriebsversammlung

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Nach fast drei Stunden endete die Betriebsversammlung.

Philip Wohlgemuth

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Philip Wohlgemuth

Gewerkschafter verärgert

Der ÖGB-Vorsitzende Philip Wohlgemuth nennt die Stimmung schlecht und zeigte sich verärgert: „Ich bin wirklich auf die Geschäftsführung sehr angefressen, wie das Ganze von statten gegangen ist.“ Der Betriebsrat sei nur kurz vor der Belegschaft informiert worden, worin man auch einen rechtlichen Fehler sehe - mehr dazu in Gewerkschaft vermisst Information zu Jobabbau.

Die Betriebsversammlung dauerte fast bis 13.00 Uhr. Die Arbeitnehmervertreter fordern für die Betroffenen einen umfassenden Sozialplan und gehen davon aus, dass es noch viele Gespräche braucht. Wohlgemuth sagte, man werde mit dem Betriebsrat beraten, wie man weiter vorgehe. Man habe auch mit der Politik ein Gespräch geführt und man werde bei der Geschäftsführung den Druck erhöhen, um möglichst viel für die Belegschaft herauszuholen.

Nur wenige werden nach Wien gehen

Den Betroffenen wurde von der AUA auch angeboten, in Wien eine der Stellen annehmen zu können. Wie viele Arbeitnehmer auf dieses Angebot eingehen könnten, wird derzeit erhoben. Es werden wohl nur wenige annehmen, sagt Johannes Schwarcz-Breuer, der in der Gewerkschaft für den Bereich Luftfahrt zuständig ist. Techniker die lange da seien, hätten ihr soziales Leben, Kinder, Haus und Freunde in Innsbruck. Unter Umständen würden sich das jüngere Kollegen überlegen, „aber ich glaube, wir reden da maximal von einer Hand voll, die so ein Angebot annehmen würden.“ Gefordert wird jetzt ein umfassender und wirksamer Sozialplan für die 80 betroffenen Tyrolean-Mitarbeiter.