Freispruch für Bürgermeister und Vize

Im Jänner 2014 ist es auf einer Gemeindestraße bei Lüsen im Eisacktal zu einem tödlichen Unfall mit einem Milchtransporter gekommen. Bürgermeister und Vizebürgermeister wurden wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Am Mittwoch wurden sie freigesprochen.

Es wird auch als Präzedenzfall gesehen, wie weit die Verantwortung von Gemeindeverwaltern geht. Sie hätten die Straße nicht ausreichend warten lassen, so lautete die Anklage für den Bürgermeister und den Vizebürgermeister von Lüsen.

200 Meter den Hang hinunter

Zum verhängnisvollen Unfall kam es am 15. Jänner 2014 kurz vor 7.00 Uhr. Der Laster sammelte Milch entlang der Bergstraße in Lüsen. Auf gerader Strecke kam er von der Fahrbahn ab, durchbrach die Leitplanken und stürzte 200 Meter den steilen Hang hinunter. Die Spuren im Schnee zeigten, dass sich der Milchtransporter mehrmals überschlug, bevor er am Waldesrand gebremst wurde.

Unfall Milchlaster

ORF

Die zwei Angestellten des Milchhofs Brixen wurden dabei aus dem Wagen geschleudert. Ein 45-jähriger Vater von drei Kindern erlag noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen. Der zweite Fahrer, ein 40-Jähriger aus Feldthurns, konnte noch Hilfe rufen und wurde schwerverletzt ins Brixner Krankenhaus gebracht.

Unfall Milchlaster

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Die Staatsanwaltschaft hatte den beiden Angeklagten vorgeworfen, die außerordentliche Instandhaltung entlang der Straße verabsäumt zu haben. Der Fahrer habe sich an den – nach außen geneigten – Leitplanken orientiert. So sei es zu dem Unfall gekommen.

Staatsanwaltschaft forderte plötzlich Freispruch

Am Mittwoch änderte die Staatsanwaltschaft plötzlich ihre Meinung und forderte den Freispruch für beide Angeklagte. Grund seien mangelhafte Ermittlungen. Der Richter verkündete den Freispruch: Die Angeklagten haben die Tat nicht begangen.