Erste Sondierungen ohne Festlegungen
Nach den ersten drei Sondierungsgesprächen sagte Platter in einer Aussendung: „Die heutigen Gespräche waren durchwegs positiv und angenehm.“ In den kommenden Tagen werden Gespräche mit der Liste Fritz und NEOS folgen. Für die ÖVP nehmen neben Platter auch Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler, Klubobmann Jakob Wolf und VP-Landesgeschäftsführer Martin Malaun an diesen ersten Sondierungsgesprächen teil.
Stimmenstärkste Oppostionspartei kam als erstes
Ausgestattet mit dem Auftrag zum Verhandeln starteten SPÖ-Chefin Elisabeth Blanik und ihr Stellvertreter Georg Dornauer am Dienstagvormittag in das erste Sondierungsgespräch. „Die SPÖ kann gestalten, will gestalten, aber wir haben Vorstellungen. Jetzt schauen wir, wie weit sie sich mit den Vorstellungen der ÖVP treffen“, sagte Blanik vor dem Termin.
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Debatte: Tirol-Wahl: Was gab den Ausschlag?
Tirols SPÖ-Vorsitzende Elisabeth Blanik zeigte sich auch nach dem ersten Sondierungsgespräch mit Platter weiterhin „ganz entspannt“. Das Treffen sei „sehr angenehm“ und „atmosphärisch gut“ verlaufen. Inhaltlich seien die Standpunkte „sowieso klar“, schließlich kenne man einander und die Positionen des jeweils anderen „sehr gut“, erklärte die rote Spitzenkandidatin und Lienzer Bürgermeisterin. Platter werde jetzt - wie angekündigt - mit den anderen Parteien reden, dann werde man ja sehen, ob es eine Einladung an die SPÖ für weitere Gespräche gibt. Über das Ergebnis der Sondierungsgespräche selbst wurde Stillschweigen vereinbart.
FPÖ kommt mit Forderungen
Eineinhalb Stunden nach der SPÖ trafen die Vertreter der Freiheitlichen im Landhaus ein. FPÖ-Chef Markus Abwerzger wurde von Klubobmann Rudi Federspiel und Nationalrat Gerald Hauser begleitet. „Wir wollen gefragt werden, wir biedern uns nicht an. Wenn man eine Wende und Reformen haben will, geht das nur mit der FPÖ. Darum gehen wir erhobenen Hauptes in die Verhandlungen“, sagte Abwerzger vor dem Gespräch mit Platter.
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Abwerzger berichtete nach dem Termin von einem „sehr netten, angenehmen und konstruktiven Gespräch“. Man habe auch „grob“ über Inhaltliches geredet. Über Personalia und die Zusammensetzung eines möglichen Regierungsteams der Freiheitlichen habe man sich hingegen nicht ausgetauscht: „Dafür wäre es jetzt auch viel zu früh“, sagte Abwerzger. Man „harre jetzt der Dinge“ und warte auf eine weitere Gesprächseinladung.
Grüne auf der Suche nach Gemeinsamkeiten
Am frühen Nachmittag folgten die Grünen. Sie sind ebenfalls bestrebt, im Koalitionsrennen zu bleiben. Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe verwies im Vorfeld des Gesprächs mit Platter darauf, dass man nicht weniger als 437 inhaltliche Punkte festgelegt habe. Nun werde man schauen, wie viele von denen man in den kommenden fünf Jahren umsetzen könne. Klar sei, dass ein allfälliges Regierungsabkommen eine grüne Handschrift tragen müsse. Bei der heutigen Sondierung gehe es aber einmal darum zu schauen, wie die Stimmung sei.
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Nach dem Gespräche beschreiben die Grünen die Stimmung „atmosphärisch angenehm.“ Felipe sagt: "Wir kennen einander und haben in den letzten fünf Jahren fast täglich hart verhandelt und gemeinsam viel weiterbekommen. Die Gesprächsbasis ist intakt.“
ÖVP-Chef Günther Platter hat sich nach der Wahl bedeckt gehalten, wen er als Regierungspartner bevorzugt. Zuerst werde mit allen geredet - mehr dazu in Platter kündigt Sondierungsgespräche an.