Probebohrung für Bahntrasse vom Floß aus

Eine schwierige Probebohrung müssen die ÖBB derzeit im Unterland bewerkstelligen. Von einem Floß im Inn aus bohren sie in den Untergrund um Erkenntnisse für den Bau der neuen Unterinntaltrasse zu gewinnen.

Mitten auf dem Inn bei Breitenbach ist die Plattform verankert. Ein Boot ist das einzig möglichen Transportmittel für Arbeiter, Gerät und alles andere. Für den Bohrgeräteführer Bernd Erdmann ist das logistisch die größte Herausforderung. Der Bahntunnel für die Zulaufstrecke zum Brennerbasistunnel soll hier unter dem Inn hindurch gebaut werden.

Bohrfloß am Inn

ORF

Das Floß ist nur mit einem Boot zu erreichen.

Der Projektleiter Arnold Fink sagt, die ÖBB hätten die Absicht, in etwa 15 Jahren hier mit einem Railjet unter dem Inn hindurchzufahren. Dafür müsse die Geologie in diesem Raum genau erkundet werden.

Bohrgestänge

ORF

Der Bohrer frisst sich bis in 50 Meter Tiefe vor.

Bohrungen bis in 50 Meter Tiefe

Mittels Bohrgestänge und angehängter Scharpe wird Meter für Meter Material heraufgeholt und der Untergrund wie mit Hohlnadeln bis in 50 Metern Tiefe durchlöchert. Die Bohrkerne werden in Kisten einsortiert und können so auch danach den einzelnen Stellen zugeordnet werden.

Holzkisten für Bohrkerne

ORF

Holzkisten für die Bohrkerne

Eine solche Arbeit kann nur während der Niedrigwasserperiode im Winter gemacht werden. Um möglichst rasch fertig zu werden, wird rund um die Uhr gebohrt. In fünf bis sechs Tagen sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Am Festland wird das Material dann geologisch ausgewertet.