Alpenverein hat bereits 545.000 Mitglieder
In den letzten zehn bis 15 Jahren nahm die Zahl der Mitglieder in Österreichs größtem Bergsportverband stetig zu. Das habe einerseits mit den umfangreichen Ausbildungsmöglichkeiten zu tun, mit dem Versicherungsangebot, aber vor allem auch mit dem Image des Alpenvereins mit seinem Eintreten für den Naturschutz und die Erhaltung der Bergwelt, hieß es am Freitag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck.
Alpenverein/Norbert Freudenthaler
Alpenverein
Mitglieder wollen Einsatz für Bergwelt
Der Einsatz für den Naturschutz und die Bergwelt werde verstärkt gefordert, sagt der Präsident des Österreichischen Alpenvereins, Andreas Ermacora. Man wisse aus den Umfragen, dass die Mitglieder wünschen, sich standhaft und mit Maß und Ziel für die Erhaltung der Bergwelt einzusetzen.
Es gibt einige Erschließungsprojekte, die der Verein sehr kritisch sieht. Das Thema Kalkkögel sei ein Dauerthema und man fürchte, dass es nach der Landtagswahl wieder brennend werde. Strikt dagegen sei man gegen eine Verbindung Kaunertal – Langtaufers.
Forderung nach Mitteln für Hütten und Wege
Die Erhaltung der Infrastruktur am Berg, was Wege und Hütten betrifft, sei eine große Herausforderung, die Wertschätzung der Politik und des Tourismus dafür hingegen nicht besonders hoch, sagt Ermacora. Er fordert eine gesetzlich normierte Förderung des Bundes für Hütten und Wege wie in der Schweiz. Gerald Aichner, Vorsitzender im Landesverband Tirol, sieht auch Landespolitik und Tourismus in der Pflicht. Es könne nicht sein, dass nur die Mitglieder die alpinen Hütten und Steige für die Allgemeinheit erhalten. Mit den Eigenmitteln der Mitglieder komme man nicht mehr aus.
Hermann Hammer
Alpenverein
Besucherlenkung teilweise notwendig
In der Funktion als Anwalt der Alpen sei auch der Massentourismus immer mehr ein Thema, unterstreicht Gerald Aichner. Es gebe Gebiete, wo man es nur mehr mit Besucherlenkung ordentlich in den Griff bekommen kann. Sonst werde es unerträglich für die Natur, aber auch für den Einzelnen, weil er es nicht mehr genießen kann.
Über 23.000 traten im Vorjahr dem ÖAV bei
Tirol ist mit 110.356 Mitgliedern hinter Wien mit 126.768 Mitgliedern das mitgliederstärkste Bundesland. Die Sektion Innsbruck ist mit 53.848 Mitgliedern die größte Sektion im ÖAV. Weitere große Tiroler Sektionen sind die Sektion Kufstein mit 5.406 Mitgliedern und die Sektion Hall in Tirol mit 4.422 Mitgliedern. Im Vorjahr traten fast 23.500 Menschen dem ÖAV bei, das ist mehr als das Dreifache des langjährigen Durchschnittswerts von etwa 7.000 Vereinsbeitritten. In Tirol werden vom ÖAV 38 Hütten und 7.500 Kilometer Wege betreut.