Anhaltend große Nachfrage im Sozialmarkt

Der Andrang auf Sozialmärkte wird immer größer. Allein in Innsbruck sind derzeit etwa 3.500 Personen für den Einkauf im Sozialmarkt registriert. Rund die Hälfte der Kunden sind Mindestpensionisten.

Im Sozialmarkt bekommen Menschen mit niedrigem Einkommen günstige Lebensmittel. Um hier einkaufen zu können, muss ein Einkommensnachweis erbracht werden. Bis zu 70 Menschen gleichzeitig kaufen jeden Vormittag im Innsbrucker Sozialmarkt ein. Unter ihnen sind viele Pensionisten bzw. Mindestpensionisten. Viele von ihnen haben nicht damit gerechnet, dass sie irgendwann auf einen Sozialmarkt angewiesen sein werden. „Ich habe mit 14 Jahren angefangen zu arbeiten und habe bis 60 gearbeitet“, so eine Kundin. Trotzdem reiche die Pension nicht aus.

Sozialmarkt Kufstein

ORF

Einkauf im Sozialmarkt

Früher war die Hemmschwelle, im Sozialmarkt einzukaufen, gerade bei älteren Menschen hoch. Mittlerweile ist der Andrang bereits zu Monatsanfang, wenn die Pensionen ausgezahlt werden, groß, erklärt Sozialmarkt-Geschäftsführerin Michaela Landauer: „Die Leute sagen: Es nützt nichts, ich bin darauf angewiesen. Auch wenn die Pension um ein paar Euro raufgegangen ist, kann man sich nicht freuen. Denn es wurden die Betriebskosten höher, Rezeptgebühren und sonstige Abgaben wurden höher. Somit ist es wieder ein Nullsummenspiel.“

Wirtschaftsaufschwung nicht spürbar

Der momentane Wirtschaftsaufschwung ist im Sozialmarkt noch nicht zu spüren. Das werde dauern, so Landauer: „Im Moment heißt es, es geht mit der Wirtschaft aufwärts. Bis das bei den Menschen ankommt – sie zum Beispiel einen Job finden – dauert es noch. Im Moment sind noch alle bei uns.“

Für die Pensionisten werde aber auch der Wirtschaftsaufschwung wenig bringen. Die Pensionen steigen meist nur um ein paar Euro, während auch Lebensmittel und Wohnkosten teurer werden, spricht Landauer aus Erfahrung.

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