Nach Alk-Exzessen: 2019 kein Umzug in Terlan

Am Unsinnigen Donnerstag haben tausende Jugendliche das Südtiroler Dorf Terlan gestürmt, mehrere kamen mit Verdacht auf Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. Auch der Bahnverkehr wurde lahmgelegt. Als Reaktion darauf wird es 2019 keinen Umzug geben.

Bei der Gemeindeverwaltung in Terlan herrschte am Freitagvormittag Katerstimmung. Der traditionelle Faschingsumzug am Unsinnigen Donnerstag ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Rund 7.000 Jugendliche aus ganz Südtirol waren in den Ort im Etschtal gekommen, nicht wenige haben den Umzug für Alkoholexzesse genutzt. Dabei hatte die Gemeinde im Vorfeld strengere Auflagen angekündigt, mehr dazu in Eingeschränkte Narrenfreiheit in Terlan.

Mehr als 20 Jugendliche im Krankenhaus

Eine Gruppe alkoholisierter Jugendlicher ging schließlich auf den Zuggleisen spazieren. Aus Sicherheitsgründen musste der Bahnverkehr für mehrere Stunden unterbrochen werden. Mehrere Minderjährige wurden mit Verdacht auf Alkoholvergiftung ins Krankenhaus Bozen gebracht. In Lazaretten vor Ort wurden mehrere Jugendliche direkt vom Notarzt versorgt.

Laut Angaben der Ordnungskräfte hätten zahlreiche Jugendliche die Kontrollen der Polizei umgangen. Viele seien etwa eine Haltestelle vorher ausgesteigen und hätten in den Apfelanlagen außerhalb mitgebrachten Alkohol konsumiert. Unzählige Wodkaflaschen in den Apfelwiesen würden diese Annahme bestätigen, so die die Gemeindevertreter in einer Krisensitzung am Freitagvormittag.

2019 wird es keinen Umzug geben

Die Verantwortlichen der Gemeinde zeigten sich am Tag danach schockiert. Bürgermeister Klaus Runer will den traditionellen Umzug nun komplett überdenken: „Wir wollen keine Love Parade werden, wir wollen keine Technoparty haben - das ist nicht unseres. So geht es auf keinen Fall mehr weiter.“ Die Terlaner Gemeindeverwaltung beschloss am Freitag, dass es im nächsten Jahr keinen Umzug mehr geben wird.