Südtirol hofft auf sechs Olympia-Medaillen

44 Wintersportler aus Südtirol sind in Pyeongchang mit dabei - einige mit veritablen Medaillenchancen. Ob beim Biathlon oder im Eiskunstlauf, auf der Piste oder der Rodelbahn: Die Südtiroler wollen kräftig mitmischen.

Dorthea Wierer zählt zu den Top-Favoritinnen im Biathlon. Sie tritt als Dritte in der Weltcup-Gesamtwertung in bis zu sechs Bewerben an. Am 10. Februar geht es mit dem Sprint-Wettkampf los. Eine Olympia-Medaille hat Wierer schon. Vor vier Jahren holte sie in Sotchi in der Mixed-Staffel Bronze.

Doro Wierer

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Top-Favoritin Doro Wierer

Auch Carolina Kostner gewann 2014 Olympia- Bronze. Sie ist zum vierten Mal bei Olympia dabei, und mit ihr ist immer zu rechnen, auch wenn die Konkurrenz riesig ist. Doch die 31-Jährige muss sportlich nichts mehr beweisen. Sie ist eine der erfolgreichsten Eiskunstläuferinnen weltweit.

In große Fußstapfen treten die Rodler aus Südtirol. Ganze neun sind in Südkorea mit dabei und fiebern dem nach, was Armin Zöggeler an olympischen Erfolgen vorgelegt hat.

Bei den alpinen Skifahrern gibt es einige, die das Zeug zum Siegen haben: Christof Innerhofer, Peter Fill und Dominik Paris in den Speed-Disziplinen. Im Slalom wird Manfred Mölgg wohl kaum an Marcel Hirscher und Henrik Kristofferson vorbei kommen. Aber Bronze könnte sich ausgehen. Auch seine Schwester Manuela Mölgg hat Grund zur (Medaillen-)Hoffnung, wenn nur ihre derzeitigen Kniebeschwerden nicht noch stärker werden.

korea 2018

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Inzwischen (künstlich) verschneit: Sportstätten in Südkorea

Unter den Snowbordern gibt es einige Anwärter auf das Podium: Omar Visintin im Snowboard-Cross und Roland Fischnaller sowie Edwin Coratti im Parallel-Riesentorlauf.

Medaillenprognosen

Es könnten sich also sechs Medaillen für Südtirol ausgehen, meinen heimische Sportjournalisten. Wobei hier wohl auch der Wunsch als Vater des Gedankens mitspielt. Das renommierte US-amerikanische Sportmagazin „Sports Illustrated“ prognostiziert vier Medaillen für Südtirol.

Die Olympiageschichte Südtirols kann sich sehen lassen. Der erste Olympionike war Luis Trenker, der 1924 in Chamonix die Bob-Bahn hinuntersaute, allerdings eineinhalb Minuten langsamer als die Sieger.

Seit 1968, als Erika Lechner das erste Gold für Südtirol holte, hat es viele Erfolge gegeben. Herausragend ist dabei Armin Zöggeler, der in sechs aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen Edelmetall holte. Das ist weltweit einzigartig.

Medaillenspiegel aus Südtiroler Sicht

Winterspiele Gold Silber Bronze
Sotschi 2014 0 1 4
Vancouver 2010 0 0 1
Turin 2006 1 0 2
Salt Lake City 2002 1 1 1
Nagano 1998 1 2 1
Lillehammer 1994 3 1 4

Stimmen von Sportkennern

Andreas Vieider

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Sportreporter Andreas Vieeider

Es sind die Medaillen, die bei Olympia zählen, sagt Andreas Vieeider, Sportreporter der Tageszeitung „Dolomiten“ zum ORF, „von wegen, dabei sein ist alles“.

Alex tabarelli

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Sportjournalist Alex Tabarelli

Das sieht Alex Tabarelli, auch er begeisterter Sport-Journalist, anders: Auch „Blech“, also der vierte Platz bei Olympia sei großartig, „immerhin heißt das, ich bin der oder die Viertbeste der Welt“.

Heinz Gutweniger CONI

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CONI-Vorsitzender Heinz Gutweniger

Heinz Gutweniger, Südtiroler Vertreter im Olympischen Komitee (CONI), hofft auf saubere und Faire Spiele. Nach den Dopingspielen von Sotchi seien die Kontrollen verschärft worden, sagt Gutweniger.

Ute Niederfriniger, tirol.ORF.at