Platter kündigt mehr Blockabfertigungen an

Die Zahl der Lkw-Blockabfertigungen auf der A12 bei Kufstein könnte heuer höher ausfallen als bisher angekündigt. Bisher war von bis zu 30 Tagen die Rede. Jetzt muss die Europabrücke saniert werden, so Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).

Durch die Sanierung stünden weniger Spuren zur Verfügung. „Im Sommer muss die Europabrücke saniert werden. Die Bayern werden mit noch mehr Blockabfertigungen rechnen müssen“, erklärte Landeshauptmann Günther Platter in der Kurierausgabe vom Donnerstag.

Vorbereitungsarbeiten bereits im April

Die Europabrücke bildet das Kernstück der Brennerautobahn und muss heuer saniert werden. Sie war bei ihrer Eröffnung im Jahr 1963 mit ihren 190 Metern Höhe die höchste Brücke Europas. Im vergangenen Jahr passierten 2,25 Mio. Schwerfahrzeuge das Bauwerk. Im kommenden Frühjahr und Sommer muss die Asfinag einen Fahrstreifen erneuern. Statt insgesamt sechs Spuren Richtung Nord und Süd stehen dann nur noch vier zur Verfügung, erklärte ein Asfinag-Sprecher.

Lkw Stau, Blockabfertigung Kufstein

ORF

Der Lkw-Verkehr Richtung Süden könnte noch öfter stehen, als bisher angenommen.

Das erste Mal trete dieses Szenario im April ein, wenn die Vorbereitungsarbeiten für die Sanierung über die Bühne gehen. Im Mai sollen dann zunächst wegen des Feiertagsreiseverkehrs alle Fahrstreifen wieder geöffnet werden, ehe sich alle Fahrzeuge dann ab Juni bis in den Herbst hinein durch vier Spuren zwängen müssten. Da die Verengung auf der Europabrücke auch abseits der Feiertage zu Staubildungen führen könnte, will Platter gegebenenfalls mit Blockabfertigungen gegensteuern.

Bayern könnte erneut verärgert sein

Tirol hatte bereits im vergangenen Jahr mehrfach Lkw-Blockabfertigungen an der Grenze bei Kufstein durchgeführt - mehr dazu in Blockabfertigung: Tirol macht Druck auf Bayern. Pro Stunde wurden lediglich 250 bis 300 Schwerfahrzeuge durchgelassen, um den Verkehrsfluss aufrecht zu erhalten. Dies stieß bei den bayrischen Nachbarn auf wenig Gegenliebe. Der deutsche Verkehrsminister Christian Schmidt (CSU) bezeichnete die Blockabfertigungen wiederholt als „klare Verstöße gegen den EU-Grundsatz des freien Warenverkehrs“ - mehr dazu in Bayern wehrt sich gegen Blockabfertigung.

Am vergangenen Montag hatten die Verkehrsminister Österreichs, Deutschlands und Italiens sowie Vertreter Bayerns, Tirols, Südtirols und des Trentino einander in München getroffen. Man verständigte sich dabei auf Maßnahmen zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene - mehr dazu in Brenner-Gipfel folgen Arbeitssitzungen.

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