Fasching mit Ruß am Stilfserjoch

Mit Ruß werden am Unsinnigen Donnerstag in den Straßen von Prad am Stilfserjoch Passanten geschwärzt. Dabei schreien die Buben „Honterle, Honterle heedo!“ Das sogenannte Honterlerennen ist ein uralter Fasnachtsbrauch.

Der Brauch beginnt ab Lichtmess, und erreicht am Unsinnigen Pfinz- oder Zussltog, wie der Donnerstag in Prad genannt wird, seinen Höhepunkt. Es ist dort der größte Feiertag in der Faschingszeit.

Vorchristlicher Aberglaube

Dieser Tag birgt so manch vorchristlichen Aberglauben. So soll eine neue Arbeit, die am Unsinnigen Donnerstag begonnen wird, misslingen. Wer sich am Zussltag verletzt, soll unheilbar bleiben. Vieles ist dabei in der bäuerlichen Tradition verwurzelt.

Zusslrennen

TV Prad

Spaß am Brauchtum

Der Spaß am Brauchtum lässt es weiterleben. Die Kinder dürfen sich in zerlumpter Kleidung und Pfannenruß herumtreiben und auf sich aufmerksam machen. Sie laufen Passanten nach und dürfen sie einrußen. Früher rußten die Knechte, wenn sie nach Lichtmess ihren Herren wechselten, unterwegs alles und jeden ein. Trotz mehrmaliger Verbote hat es sich bis heute erhalten. Lehrer, Pfarrer und alle die sich für das Verbot einsetzten, bekamen eine ordentliche Portion Ruß ab.

Honterlerennen

Gilbert Stillebacher

Das Honterle- und auch das sogenannte Zusslrennen sind zwei lokale Bräuche, die sich seit Jahrhunderten in Prad am Stilfserjoch erhalten haben. Sie werden von den Vereinen in nahezu unveränderter Weise mit viel Gespür für das Erbe der Vorfahren praktiziert.