GRAS bringt Antrag zu Burschenschaften ein

Die Universität Innsbruck ist mit einem Antrag der Grünen & Alternativen Student_innen (GRAS) konfrontiert. Diese fordern, dass der Verbindung „Skalden“ der Ehrentitel „Universitätssängerschaft“ aberkannt wird.

Der Grüne Studentenvertreter, Dejan Lukovic, begründet den Antrag seiner Fraktion damit, dass bei der Verbindung „Skalden“ die Distanzierung vom rechten Eck nicht gegeben sei, wie es Lukovic sagt. „Die Skalden sind eine rechte Verbindung, haben ihre Verbindungen zu weiteren rechtsextremen Burschenschaften in Innsbruck“, erläutert der Studentenvertreter. Es gebe dort keine Abgrenzung zu diesem Gedankengut, es werde dort weitergetragen.

Abwerzger verweist auf Aufarbeitung

Tirols FPÖ-Obmann Markus Abwerzger ist Mitglied dieser Verbindung. Er sieht die aktuelle Diskussion als Folge des Wahlkampfes. Abwerzger sagt, dass die Vergangenheit der Verbindung in den 90-er Jahren aufgearbeitet worden sei, die Archive der Verbindung seien offengelegt worden und vom Zeithistoriker Michael Gehler untersucht worden. „Diese Personen, die dann auch offenbar wirklich Kriegsverbrechen zu verantworten haben, von denen distanziert man sich eindeutig und klar, hab ich immer gemacht und werde ich immer machen, da habe ich überhaupt kein Problem“, sagte Abwerzger.

„Mit ‚multikulti‘ haben wir wenig am Hut. Wir sind eine Sängerschaft, die sich zur deutschen Kulturnation bekennt, zum deutschen Kulturgut bekennt, das deutsche Studentenlied in einem vierstimmigen Männerchor pflegt“, umschreibt Johannes Plank von den „Skalden“ die grundsätzliche Haltung.

Unisenat muss sich mit Causa beschäftigen

Mit dem Antrag auf Aberkennung des Ehrentitels „Universitätssängerschaft“ muss sich jetzt der Senat der Universität Innsbruck beschäftigen. Die nächste Sitzung des Senats findet im März statt.

Grüne wollen Historikerkommission

Die Grünen fordern die Einsetzung einer Historikerkommission. Ein selektiver Einblick in die Archive einer Burschenschaft sei keine Aufarbeitung, hieß es in einer Aussendung der Grünen am Montag. Die Recherchen des Zeithistorikers Michael Gehler änderten nichts an der "rechten Positionierung der Innsbrucker schlagenden Sängerschaft „Skalden“, hieß es weiter. Eine Historikerkommission müsse das Verhältnis zwischen der Universität und den drei deutschnationalen Burschenschaften (Anm. auch Brixia und Suevia) klären, meint Klubobmann Gebi Mair.