Neuerlich folgenschwere Felsstürze im Oberland

Felsstürze im Oberland haben erneut Verkehrswege unterbrochen. Zwischen Landeck und Fließ brach am Donnerstag ein Felsbrocken ab, bei Ladis wurde die Straße meterhoch verlegt. Für das Valsertal wurden am Donnerstag Schutzkonzepte präsentiert, die Straße wird verlegt.

Gegen 14.00 Uhr am Donnerstag brach bei Fließ ein 2,5 Kubikmeter großer Felsen ab und stürzte auf die Straße. Er durchschlug dabei die Holzbohlen-Schutzwand. Verletzt wurde niemand. Laut Landesgeologe Werner Thöny drohten weitere Blöcke abzustürzen, die Straße wurde für mehrere Tage gesperrt.

Wieder Felssturz Fließ

ZOOM.Tirol

Auf der Ladiserstraße war es bereits am späten Mittwochnachmittag zwischen Ried im Oberinntal und Ladis zu einem Felssturz gekommen. Dabei wurde die Straße mehrere Meter hoch verschüttet und muss voraussichtlich mehrere Wochen gesperrt werden, hieß es.

Seit Wochen gibt es in dem Gebiet immer wieder Felsstürze, z.B. vergangene Woche - mehr dazu in Felssturz und Hangrutsch durch Schmelzwasser, oder Mitte Jänner - mehr dazu in Felssturz blockierte alte Reschenstraße.

"Die Ursache der jüngsten Sturz- und Rutschereignisse liegt in der derzeit besonders ungünstigen Witterung der letzten Wochen mit Starkregen, starken Schneefällen, Tauwetter sowie dem Frost-Tau-Wechsel“, betonte Landegeologe Gunther Heißel.

Valsertal: Straße bekommt sicherere Trasse

Nach dem gewaltigen Felssturz in Vals liegt nun ein erstes Schutzkonzept der Wildbach- und Lawinenverbauung vor. Zwei Schutzdämme sowie eine teilweise Verlegung der Landesstraße seien geplant, teilte das Land am Donnerstag in einer Aussendung mit. Auch die landwirtschaftlichen Flächen sollen „in einem höchstmöglichen Ausmaß“ wieder nutzbar gemacht werden, hieß es.

Durch den Felssturz habe sich das Gelände verändert, was eine Neubeurteilung der Steinschlag- und Lawinengefahr notwendig machte. Basis dafür seien die Ergebnisse eines Geländescans. Zudem sei ein vermessungstechnisches Überwachungssystem für die Langzeitbeobachtung installiert worden.

Die beiden Häuser im Bereich des Hangfußes, die auch am längsten evakuiert waren, wird man mit Dämmen sichern - mehr dazu in Vals: Momentan ist der Berg ruhig.