Fünf Prozent sind arm trotz Arbeit

Fünf Prozent der Tiroler sind laut einer aktuellen Studie des Europäischen Sozialfonds trotz Beschäftigung armutsgefährdet, also sogenannte „Working-Poor.“ Betroffene sollen bei der Weiterbildung unterstützt werden.

17.800 Tiroler zählen zu den sogenannten Working Poor - die meisten davon sind Frauen. Hauptbetroffen sind Alleinerziehende und Familien mit mehr als drei Kindern, Single-Haushalte und Personen mit niedriger Bildung sowie Migranten. Ohne Sozialleistungen wie Familienbeihilfe und Kindergeld gäbe es noch mehr Working Poor, also Menschen die trotz Arbeit kaum über die Runden kommen.

Mehrere Ursachen

Zentrale Ursachen für die Armut trotz Arbeit sind schlecht bezahlte Jobs, eine nicht kontinuierliche Beschäftigung sowie Teilzeitarbeit, geht aus einer Studie des IHS im Auftrag des Landes und Land
Tirol und des Europäischen Sozialfonds (ESF) hervor - mehr dazu in Parteien reagieren auf IHS-Armutsstudie. Im internationalen Vergleich sei der Anteil der arbeitenden Armen in Tirol gering, führte Arbeitslandesrat Johannes Tratter (ÖVP) aus.

„Bildung ist der Schlüssel“

Ein neues Angebot ist der Weiterbildungsbonus, den das Land Tirol und der Europäische Sozialfonds beschlossen haben. Damit werden vor allem Personen unterstützt, die maximal einen Pflichtschulabschluss haben. Ihnen werden bis zu 3.000 Euro der Weiterbildungskosten ersetzt. „Aus- und Weiterbildung ist der Grundschlüssel“, sagt Tratter. Trotzdem brauche es auch in Zukunft entsprechende Sozialleistungen und Angebote in der Kinderbetreuung, damit der Anteil der Teilzeitkräft sinke, meint Arbeitslandesrat Tratter.