Südtirol: Außergewöhnliche Grippewelle
Der Bozner Hausarzt Dietmar Lobis hat derzeit alle Hände voll zu tun. Die Grippewelle ist voll angerollt. „In diesem Jahr sind auch Patienten von mir betroffen, die sich sonst nie melden“, erzählt der Mediziner. Und auch im Krankenhaus Bozen sind die Betten, die für die Grippewelle vorbereitet sind, gut ausgelastet. Genaue Angaben für Südtirol sind schwierig zu ermitteln. Der Trend dieser Grippewelle lässt sich aber in den gesamtstaatlichen Angaben ablesen.
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Der italienweite InfluNet-Bericht zeigt in diesem Jahr eine Erkrankungsrate, die deutlich höher ist als im Vorjahr. Die Grippewelle 2016 begann im Dezember bereits abzuebben. In diesem Jahr zeigt die Kurve Anfang Jänner aber noch steil nach oben. Gemeint sind dabei nicht die grippalen Infekte, also die Erkältung mit etwas Fieber, sondern die echte Grippe mit Fieber über 38,5 Grad Celsius. Besonders verbreitet ist in diesem Jahr der Influenza-Typ-B.
Grippe kann tödlich enden
Im Vorfeld wurde heuer ein Grippeimpfstoff eingesetzt, der besonder treffsicher sein sollte. Bis Mitte Dezember ist in Südtirol ein vierfacher Impfstoff mit 2 A- und 2 B-Stämmen zum Einsatz gekommen. Auch in Tirol wurde in diesem Jahr erstmals ein vierfacher Wirkstoff angeboten, mehr dazu in Grippewelle rollt auf Tirol zu.
Schätzungen zufolge erkranken jährlich drei bis fünf Millionen Menschen an der Grippe. Besonders für Personen, die einer Risikogruppe angehören und für Senioren ist die Krankheit gefährlich. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sterben jedes Jahr 290.000 bis 650.000 Menschen an den Folgen einer Krankheit, die durch einen Grippevirus ausgelöst wird.
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Maßnahmen zur Vorbeugung
Die Grippeimpfung schützt erst zehn Tage nach der Impfung vor einer Erkrankung. Andererseits können Sport und gesunde Ernährung auch schon helfen, das Immunsystem des Körpers fit zu machen. Während der Grippewelle empfehlen Ärzte, öfter die Hände zu waschen, vor allem wenn man Kontakt zu vielen Menschen oder zu Erkrankten hat.
Link:
Italienischer Grippebericht (PDF, Ausgabe 2/2018)